Die Weltmarktpreise für Lebensmittel sind im März wegen des Kriegs in der Ukraine auf ein Rekordhoch gestiegen. Denn die Folgen des russischen Einmarschs hätten die Märkte für Getreide und Pflanzenöl erschüttert, erklärte die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) am Freitag. Auf Russland und die Ukraine zusammen entfielen demnach in den vergangenen drei Jahren rund 30 Prozent der weltweiten Weizenexporte und etwa 20 Prozent der globalen Maisausfuhren.
"Die Weltmarktpreise für Weizen stiegen im Laufe des Monats um 19,7 Prozent, was durch Sorgen um die Erntebedingungen in den USA noch verstärkt wurde", teilte die FAO mit. Die Preise für Mais kletterten zum Februar um 19,1 Prozent und erreichten damit ebenso wie die Preise für Gerste und Sorghum (Hirse) ein Rekordhoch.
"Die zweite Welle an Preissteigerungen kommt"
Der FAO-Lebensmittelpreisindex, der die weltweit am meisten gehandelten Nahrungsmittel abbildet, stieg von 141,4 im Februar auf durchschnittlich 159,3 Punkte im März. Die FAO warnte vor Kurzem, dass die Preise für Nahrungs- und Futtermittel infolge des Ukraine-Kriegs um bis zu 20 Prozent steigen könnten. Dies wiederum dürfe zu einem sprunghaften Anstieg der weltweiten Unterernährung führen.
Die höheren Preise für Lebensmittel und Energie sowie andere Rohstoffe treiben derzeit weltweit die Inflation. Das spüren bereits die deutschen Verbraucher beim Einkaufen. Denn viele Handelsketten haben ihre Preise inzwischen – zum Teil mehrfach – angehoben. Der Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE), Josef Sanktjohanser, hatte dies jüngst mit höheren Energiekosten begründet: "Die zweite Welle an Preissteigerungen kommt, und die wird sicherlich zweistellig."