Steigende Energienachfrage und wohl auch die hohen Preise befördern den Gewinn des Kärntner Landesenergieversorgers Kelag massiv. Das Konzernergebnis der Kelag stieg von 2020 auf 2021 um fast 20 Prozent auf 129,3 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte von 1,06 Milliarden Euro auf 1,20 Milliarden Euro.
Ausschlaggebend dafür war laut Kelag-Aussendung die allgemeine Wirtschaftserholung und die damit verbundene Energienachfrage nach dem Konjunktureinbruch des Jahres 2020.Der Stromabsatz an Endkunden stieg um 6,2 Prozent. Der Wärmeabsatz nahm um 12,1 Prozent zu. "Gestiegene Großhandelspreise und die erfreuliche Entwicklung der Auslandsaktivitäten" spielten laut Kelag-Vorstand Danny Güthlein ebenfalls wichtige Rollen für das Erfolgsjahr 2021.
Verbund stärkt Ergebnis
Nahezu die Hälfte – rund 60 Millionen Euro – des Konzernergebnisses des Kelag-Konzerns steuerten die Wasserkraftwerke des Verbundes bei, an denen die Kelag mit zehn Prozent beteiligt ist. "Grüne Wachstumsinvestitionen" der vergangenen Jahre hätten laut Aussendung zusätzliche Ergebnisbeiträgen geleistet: "Ohne diese beiden Effekte liegt das Ergebnis in etwa auf dem Niveau des Jahres 2020."
Die Wasserführung lag im Geschäftsjahr 2021 mit 107 Prozent zwar deutlich über dem langjährigen Durchschnitt, aber unter dem Wert von 113,1 Prozent im Jahr 2020.
"Keine Gewinne im Stromverkauf"
Die Kelag sei mit "extrem hohen Preisen auf den immens volatilen Stromgroßhandelsmärkten" konfrontiert gewesen. "Deshalb konnten wir im Stromverkauf an Endkunden keine Gewinne erzielen, sondern nur ein annähernd ausgeglichenes Ergebnis erreichen", erklärt Manfred Freitag, Sprecher des Vorstandes der Kelag.
Güthlein kündigt an, die Kelag werde in den nächsten zehn Jahren knapp 2 Milliarden Euro investieren, "insbesondere in die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger". Für das Jahr 2022 plant das Unternehmen Investitionen im Umfang von über 205 Millionen Euro.
Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet der Vorstand "Ergebniskontinuität", allerdings könnten sich vor dem Hintergrund der aktuellen Preise an den Energiebörsen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise auch größere positive oder negative Ergebniseffekte ergeben.