Die Gehälter für Bankangestellte steigen per 1. April linear um 3,25 Prozent. Das sagte der Verhandlungsführer für rund 73.000 Bankangestellte und Oberbank-Zentralbetriebsratsobmann Wolfgang Pischinger am Dienstagabend der APA. Die Lehrlinge erhalten ebenso linear, also über alle valorisierbaren Gehälter und Gehaltsbestandteile, ein Plus von 3,5 Prozent. Für Junge, die die Lehre mit Matura machen, gibt es neu pro Lehrjahr fünf Tage bezahlten Lernurlaub.

"Wir haben uns beiderseits geplagt", räumte Pischinger ein. "Zufrieden ist wohl niemand." Darauf, dass dies nicht euphorisch klinge, sagte der Arbeitnehmervertreter: "Wir haben ein Rekordjahr hinter uns – mit 6,5 Milliarden Euro Jahresüberschuss nach Steuern. Und genau zu dem Zeitpunkt, wo wir mit den Verhandlungen beginnen, geht die Ukraine-Krise los."

Die Ukraine-Krise wirbelt die Branche wie vielfach berichtet ordentlich durcheinander. Die Raiffeisenbank International (RBI) ist in Russland stark engagiert, überlegt nun aufgrund der Sanktionen sogar den Marktrückzug. Generelle Auswirkungen treffen die gesamte Bankenlandschaft. So muss die Einlagensicherung wegen des Aus der Sberbank in Wien 913 Millionen Euro stemmen.

Auf die Frage, ob er daher die Sorgen der Arbeitgeber nicht nachvollziehen könne, meinte Pischinger, dass man grundsätzlich fürs vergangene Jahr verhandle, "eigentlich nicht über Dinge, die heuer vielleicht noch geschehen". Das gelte für den hohen Gewinn, aber auch die Inflation, die man mit 2,8 Prozent angenommen hat, was zu den jetzigen Werten vergleichsweise tief ist.

Die Arbeitgeber haben zuletzt eine Erhöhung von 2,6 Prozent plus 12,50 Euro angeboten. Damit gaben sich die Arbeitnehmervertreter aber noch nicht zufrieden. Nun hat man sich zu den plus 3,25 Prozent "geplagt".