Das Institut für Höhere Studien (IHS) wird seinen seit längerem vakanten Chefposten gemeinsam mit der Universität Wien neu ausschreiben. Das gab das IHS am Dienstag in einer Aussendung bekannt. Die künftige wissenschaftliche Leitung werde damit zugleich auch eine Professur an der Uni Wien erhalten, hieß es. In den kommenden Wochen soll indes die Entscheidung über eine interimistische Leitung, die bis zu zwölf Monate amtieren soll, getroffen werden.

Franz Fischler, Präsident des Kuratoriums, begrüßte die Zusammenarbeit mit der Universität Wien als "historischen Schritt". "Mit der Entscheidung zu einem Joint Appointment heben wir das IHS an die Spitze der österreichischen sozialwissenschaftlichen Forschung", sagte er. Von der interimistischen Leitung erhofft sich Fischler "stabile und sichere" Abläufe im kommenden Jahr. Laut einem Bericht des "Kurier" vom Dienstag dürfte dafür der Ökonom Martin Wagner von der Universität Klagenfurt hoch im Kurs stehen.

Das IHS sucht seit dem Rücktritt von Martin Kocher im Jänner 2021 nach einem Nachfolger. Die Nachfolge sollte zunächst der deutsche Ökonom Lars Feld antreten, dieser sagte jedoch kurz vor Amtsantritt ab. Ins Gespräch war man zuletzt auch mit dem Chef des Brüsseler Thinktanks Bruegel, Guntram Wolff, gekommen. Auch Wolff entschied sich letztlich aber gegen das IHS.