Die Staaten der G7-Gruppe erteilen russischen Forderungen nach einer Begleichung von Gasrechnungen in Rubel eine Absage. Das sagte der deutsche Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck am Montag in Berlin nach einer virtuellen Besprechung mit den G7-Energieministern.
Deutschland hat derzeit den Vorsitz im Kreis der Staatengruppe, zu der neben Deutschland auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien gehören. Auch die EU habe an der Runde teilgenommen, sagte Habeck.
Die G7-Minister seien sich einig gewesen, dass die Forderungen nach einer Zahlung in Rubel "ein einseitiger und klarer Bruch der bestehenden Verträge" sei, sagte Habeck. Geschlossene Verträge gälten, betroffene Unternehmen müssten vertragstreu sein. "Das heißt also, dass eine Zahlung in Rubel nicht akzeptabel ist."
Gasembargo führt zu Preissteigerungen
Währenddessen warnt der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, vor hohen Inflationsraten als Folge des Ukraine-Kriegs. Wenn es zu einem Öl- und Gas-Embargo kommen sollte oder wenn Russlands Präsident Wladimir Putin "den Gashahn zudreht, sind Inflationsraten von bis zu 10 Prozent wahrscheinlich", sagte Fratzscher in einem Podcast von "Kölner Stadt-Anzeiger" und Redaktionsnetzwerk Deutschland.
"Die Politik muss den Menschen reinen Wein einschenken und sagen: Wenn es zu einem Embargo kommt und es keine Öl- und Gaslieferungen mehr gibt, helfen uns auch keine drei Katars und Vereinigte Arabische Emirate", sagte Fratzscher im Podcast "Wochentester" weiter. Verzicht seitens der Verbraucher sei der einzig sinnvolle Weg, mit der Situation in den nächsten ein bis zwei Jahren umzugehen. "Also weniger Auto fahren. Autofreier Sonntag. Tempolimit auf der Autobahn. Wir müssen beim Heizen deutlich einsparen."