Laut aktueller KSV1870 Insolvenzhochrechnung waren im ersten Quartal 2022 in Kärnten 49 Unternehmen von einer Insolvenz betroffen – das entspricht einer Verdoppelung gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Über 24 Kärntner Unternehmen wurden Insolvenzverfahren eröffnet, 25 weitere Insolvenzanträge wurden mangels Vermögens der Schuldner abgewiesen. Parallel dazu haben sich auch die vorläufigen Passiva mit 14 Millionen Euro fast verdreifacht. Die bis dato größte Firmenpleite betrifft die Hispano Suiza Engineering GmbH in Villach mit Passiva von 4,5 Millionen Euro. Die zweitgrößte ist Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung der Innerkremser Seilbahnengesellschaft m.b.H. & Co Kommanditgesellschaft in Kremsbrücke mit 3,3 Millionen Euro.
Im österreichweiten Durchschnitt sind die Unternehmensinsolvenzen im ersten Quartal 2022 um rund 110 Prozent gestiegen. Es verzeichnen alle neun Bundesländer deutlich mehr Unternehmensinsolvenzen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Kärnten belegt im Bundesländervergleich die fünftgrößte Steigerung.
Pandemie kein Treiber für Privatkonkurse
Im ersten Quartal 2022 wurden in Kärnten insgesamt 148 Insolvenzverfahren über Privatpersonen eröffnet. Die Zahl der Eröffnungen ist gegenüber dem Vorjahr leicht um 1,3 Prozent gesunken. "Insgesamt lässt sich festhalten, dass auch am Ende des zweiten Coronajahres die Pandemie kein massiver Treiber von Privatkonkursen ist. Die Menschen sind mehrheitlich krisenresistent", erklärt Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin KSV1870 Standort Klagenfurt.