Sollte die Zahl der Passagiere am Flughafen Klagenfurt innerhalb eines Jahres unter 100.000 fallen, sieht der Beteiligungsvertrag mit Lilihill eine Call-Option vor. Dann können die früheren Mehrheitseigentümer Land und Stadt Klagenfurt Anteile zurückkaufen. Bereits zwei Mal – in den Pandemiejahren 2020 und 2021 – blieb der Airport unter dieser Marke. Der für die Beteiligungsverwaltung (KBV), die 20 Prozent am Airport hält, zuständige Landesrat Martin Gruber (ÖVP) brachte die Prüfung des Rückkaufs ins Spiel. Am Mittwoch sollte das brisante Rechtsgutachten von WU-Prof. Stefan Perner zur Call-Option in der Aufsichtsratssitzung der KBV präsentiert werden.
Daraus wird aber nichts. Der Sachverständige habe kurzfristig mitgeteilt, dass ihm die Teilnahme an der Aufsichtsratssitzung nicht möglich sei. Aufsichtsratsvorsitzender Martin Thaler verschob den Termin um einen Monat in den April, damit der Gutachter bei dem wichtigen Thema präsent ist.
Bereits die Ankündigung Grubers, das Rechtsgutachten werde in der Aufsichtsratssitzung präsentiert, fand nicht überall Zustimmung. Christoph Herzeg, Magistratsdirektor der Stadt Villach und stellvertretender Aufsichtsratschef, erinnert Gruber daran, dass der Aufsichtsrat über die Tagesordnung entscheidet. Es wäre daher fraglich gewesen, ob es das Thema Call-Option überhaupt auf die Tagesordnung geschafft hätte. Zudem müsste, sollte die Call-Option von der KBV tatsächlich gezogen werden, laut KBV-Gesetz (über 750.000 Euro Aufwand) die Landesregierung zustimmen. Zumal ein mehrjähriger Rechtsstreit zu erwarten wäre.