An der Wiener Börse hat sich am Montag in der Früh ein rasanter Abwärtstrend gebildet, auf welchem die heimischen Aktienindizes stark ins Minus rutschten. So rasselte der heimische Leitindex ATX erstmals seit Februar 2021 unter die Marke von 3000 Punkten.
Er notierte gegen 9.30 Uhr mit enormen minus 7,10 Prozent bei 2.816,86 Zählern. Der breiter gefasste ATX Prime brach um 6,80 Prozent auf 1.429,51 Einheiten ein. Der lange Schatten des Ukraine-Konflikts nach Westeuropa sorgt derzeit dafür, dass sich die wichtigsten Börsenbarometer von Tausenderstelle zu Tausenderstelle hinabhangeln.
Dass zuletzt nun auch ein Importstopp von russischem Öl ins Spiel gebracht wurde, dürfte den Abwärtsdruck weiter gesteigert haben. So hatte der US-Außenminister Antony Blinken wegen der weiteren Eskalation in der Ukraine neue Strafmaßnahmen gegen Russland ins Spiel gebracht: Washington berate mit europäischen Verbündeten über einen möglichen Importstopp für Öl aus Russland. Ein Barrel der Sorte Brent schoss zuletzt um knapp 8 Prozent auf 127,36 US-Dollar hinauf.
Banken besonders stark unter Druck
Mit Blick auf die Aktienkurse rutschten die Papiere der Erste Group und der Raiffeisen Bank International um mehr als elf Prozent hinab. Dahinter sackten FACC und Marinomed um jeweils knapp neun Prozent ab. BAWAG verloren ebenso wie Kapsch TrafficCom und DO&CO mehr als sieben Prozent. Vor dem Hintergrund steigender Ölpreise konnten die Titel der OMV nicht zulegen. Sie verbilligten sich um 6,9 Prozent. Die Aktien des Branchenkollegen Schoeller-Bleckmann verloren geringere 1,7 Prozent.
Konjunkturdaten dürften vor dem Hintergrund der geopolitischen Ereignisse ins Hintertreffen geraten. Veröffentlicht wird dabei um 10.30 Uhr das Sentix-Investorenvertrauen. Dieses könnte allerdings einen ersten Hinweis auf das ZEW-Saldo geben.