Die AUA hat im zweiten Coronajahr 2021 wieder einen hohen Verlust eingeflogen, auch wenn er etwas niedriger ausfiel als im ersten Jahr der Pandemie. Die Zahl der Passagiere stieg zwar, belief sich aber nur auf ein Drittel des letzten Jahres vor der Krise. Immerhin machen die jüngsten Buchungen Hoffnungen auf ein gutes Sommergeschäft, teilte die größte österreichische Airline am Donnerstag mit.
In den letzten erhobenen vierzehn Tagen habe es 500.000 Buchungen gegeben, so Austrian Airlines CCO Michael Trestl. Das beweise, dass die Menschen wieder reisen wollen. Der Schwerpunkt der Buchungen liege im Privatreisesegment. Genaue Daten für die Zeit seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine liegen laut AUA zwar noch nicht vor, ein deutlicher Einbruch zeichne sich aber nicht ab. "Als österreichische Heimatairline ist es auch in schwierigen Zeiten unsere Mission, Menschen und Volkswirtschaften zu verbinden. Umso betroffener macht uns die Situation in der Ukraine, die viel Leid und eine große Ungewissheit für die Weltbevölkerung mit sich bringt", so Trestl sowie COO und Krisenstabsleiter Francesco Sciortino.
Finanzielle Lage im Laufe des Jahres verbessert
Der Verlust (adjusted EBIT) der Airline belief sich im Vorjahr auf 264 Millionen Euro, immerhin um 55 Millionen Euro weniger Verlust als im Jahr davor. "Lockdowns, Reisebeschränkungen und neue Virusvarianten spiegeln sich in unseren Ergebnissen des letzten Jahres wider", so Trestl. Dabei habe sich die finanzielle Lage im Laufe des Jahres verbessert. Drei Viertel des Umsatzes wurden im zweiten Halbjahr erwirtschaftet. Im dritten Jahresquartal gab es zum ersten Mal seit Krisenbeginn in einem Quartal mit zwei Mio. Euro wieder schwarze Zahlen. Dank einer guten Weihnachtssaison war auch das vierte Quartal wesentlich besser als 2020.
Staatsgeld: 60 Millionen Euro zurückgezahlt
Die AUA hat bisher von den staatlich besicherten Krediten in Höhe von 300 Millionen Euro ein Fünftel, also 60 Millionen Euro, zurückgezahlt. Damit kämen die Austrian Airlines ihrer Verantwortung gegenüber den österreichischen Steuerzahlern nach, heißt es in der Aussendung. Der Umsatz stieg 2021 von 460 auf 743 Millionen Euro, lag damit aber immer noch bei einem Drittel des Vorkrisenniveaus von 2,1 Milliarden Euro. Das gleiche Bild zeigt sich bei den Passagierzahlen, die von 3,1 auf 5 Millionen zulegten, was aber nur einem Drittel des Vorkrisenniveaus von 14,7 Millionen entsprach. Trotz geringerer Produktion bleibe die Liquidität der AUA deutlich über Plan. Die Auslastung im Gesamtjahr war mit 61,9 Prozent ident zu jener 2020 und um 18,9 Prozentpunkte geringer als 2019 (80,8 Prozent).
AUA-Mutter kündigt steigende Ticketpreise an
Der Lufthansa-Konzern stimmt seine Kunden unterdessen auf steigende Ticketpreise ein. Wichtige Treiber seien der Ölpreis sowie steigende Gebühren an Flughäfen und bei den Flugsicherungen, sagte der Finanzvorstand der AUA-Mutter, Remco Steenbergen, am Donnerstag bei der Bilanzvorlage des Konzerns in Frankfurt. Man rechne aber damit, dass Konkurrenten stärker getroffen würden als die Lufthansa.