"Die Sanktionen der EU gegen Russland wirken", sagt Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) im ORF-Report. Insbesondere die "Isolierung der Zentralbank" führte zum Einbruch des Rubel-Kurses und kurzerhand von der russischen Zentralbank verdoppelten Zinsen. Das seien "historische Verwerfungen am russischen Finanzmarkt".
Brunner räumte ein, dass die Sanktionen gegen Russland "auch uns treffen, das ist der Preis, den wir bereit sind zu zahlen". Die Wirksamkeit der Sanktionen zeige sich auch darin, dass sich einige Oligarchen bereits für den Frieden ausgesprochen hätten. Die ersten drei Sanktionspakete seien geschnürt, "weitere Sanktionspakete werden diskutiert".
"Steuerzahler muss nicht einspringen"
Den österreichischen Banken, die wie die Raiffeisen Bank International massiv in der Ukraine und in Russland engagiert sind, stellt Brunner ein gutes Zeugnis aus: Diese seien "sehr gut und sehr stabil aufgestellt", sie hätten die Lehren aus der Finanzkrise gezogen. Brunner geht auf Nachfrage davon aus, dass der Steuerzahler nicht für diese Banken einspringen müsse und "die Stabilität weiter gegeben" sei.
Steigende Teuerungsraten, wie von Experten befürchtet, sieht Brunner nicht. Er erwartet, dass die Inflation "etwas zurückgehen" werde, aber hoch bleibe - "aufgrund der geopolitischen Situation".
Stark gestiegene Energiekosten belasten Haushalte und Wirtschaft. Österreich habe aber bereits "Abfederungsmaßnahmen" gesetzt, sagt Brunner. Er führt den Energiekostenzuschuss von 150 Euro und den Teuerungsbonus von 300 Euro an. Ökostromforderbeitrag und Ökostrompauschale wurden null gesetzt. "Wir sind im Europavergleich mit dem Paket im Umfang von 1,7 Milliarden Euro ganz an der Spitze, auch bei der Geschwindigkeit."