Die Salinen Austria AG mit Sitz in Ebensee hat seit Dezember ihre Produktion um 15 Prozent gedrosselt – wegen der hohen Strompreise. "Das wird wahrscheinlich noch das ganze Jahr dauern", sagte Vorstandsvorsitzender Peter Untersperger im "Volksblatt" (Mittwoch-Ausgabe). Die Strompreise seien seit Herbst um 400 bis 500 Prozent gestiegen, erklärte er. Das mache die Produktion von Salz unwirtschaftlich. Er fordert von der Regierung ein sofortiges Handeln bei den Energiesteuern.
Gleich verhalte es sich bei den Gaspreisen. Aus diesem Grund produzieren die Salinen bei verpackter Ware derzeit nur auf Auftrag. Untersperger sieht ein Standortproblem für alle in der energieintensiven Industrie, wenn die Politik nicht reagiere. Er kündigte weitere Salzpreiserhöhungen in allen Bereichen – nach einer bereits im Jänner durchgeführten – mit März und Juni an. Bei Wintersalz könne man die gestiegenen Kosten teilweise wegen der Langfristverträge nicht weitergeben.
Rückgang bei Umsatz und Gewinn
Die Situation werde sich im mit 30. Juni endenden Geschäftsjahr "mit Sicherheit mit einem Rückgang bei Umsatz und Gewinn niederschlagen", wird Untersperger zitiert. Eine Prognose könne noch nicht abgegeben werden, bestätigte eine Salinen-Sprecherin der APA. Die produzierte Salzmenge werde zurückgehen, aber nicht unter einer Million Tonnen, die Salinen AG kann bis zu 1,2 Millionen Tonnen produzieren, was sie es im Jahr 2020/21 auch tat. Das Rekordjahr bescherte dem Salinen-Konzern – mit Salzwelten GmbH und Salinen Immobilien Gesellschaft m.b.H – einen Umsatz von 146 Millionen Euro und einen Gewinn vor Steuern von 12,6 Millionen Euro, wobei die Salinen Austria AG 132,8 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete und einen Gewinn vor Steuern von 9,1 Millionen Euro auswies.
An Expansionskurs und Ausbauplänen will Untersperger dennoch festhalten. Aus der 2021 angekündigten Summe von 115 Millionen Euro in fünf Jahren – zum größten Teil aus dem eigenen Cashflow – könnten zwar 100 Millionen Euro werden, die größte Einzelinvestition in Ebensee, ein Trocknungsgebäude um 30 Millionen Euro, soll jedenfalls Ende des Jahres in Betrieb gehen. Weiters wird Geld in die Erneuerung von Salzanlagen in Ebensee und in zusätzliche Bohrlochsonden für die Soleproduktion in Altaussee, Hallstatt und Bad Ischl gesteckt.