"Luxus, Komfort, Ausdauer, Geschwindigkeit“: Auf der Internetseite des Hispano Suiza für den den Sportwagen Maguari wird der 1200 PS starke Sportwagen, der in 2,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen und 2,2 Millionen Euro kosten soll, mit durchaus verlockenden Attributen beworben.
Einzig: Das 380 km/h schnelle Automobil wird es so nicht geben. Zumindest nicht auf der Straße. Lediglich zwei Prototypen wurden in Villach gefertigt, die geplante jährliche Produktion von 50 Autos startete nie. Jetzt meldete die 2016 gegründete Gesellschaft Insolvenz an, der Traum ist geplatzt.
Dabei verlief der Start des futuristisch anmutenden Supersportwagens mit dem historischen Namen – 1904 gegründet, verschwand die Marke mit dem fliegenden Storch 1946 – mit quasi qualmenden Reifen. Drei Jahre nach der Gründung wurde das erste Modell in Villach präsentiert.
Kärntner Auto mit Schweizer Wurzeln
Erwin Leo Himmel, der Mann hinter Hispano Suiza, der sich 2009 die Markenrechte sicherte, Designer Olivier Boulay und Daniel Baumgartner, der Statthalter vor Ort, stellten das von einem Lamborghini V10 angetriebene skulpturale Automobil mit Erfinderstolz vor. Der Wagen hat Schweizer Wurzeln, die insolvente Gesellschaft ist Tochter der Hispano Suiza Automobilmanufaktur AG in Baar.
Für Juni 2020 war der weltweite Markteintritt und der offizielle Verkaufsstart in Los Angeles – in New York unterhielt Hispano Suiza, wie auch in Dubai, ein Büro – avisiert. Corona habe den Plänen einen Strich durch die Rechnung gemacht.
AWS und Bank fallen um Finanzierung um
Bis April 2021 gewährte das Austria Wirtschaftsservice (AWS) Übergangsfinanzierungen, bis Jahresende wurde die Finanzierungsrate aus einem Garantieprogramm gestundet, meldet der Alpenländische Kreditorenverband (AKV). Daraufhin wurde die gesamte Kreditlinie fällig gestellt, der Standort Villach musste geschlossen werden. An eine Weiterführung ist nicht gedacht, Sanierungsplan wird keiner angestrebt. Von der Insolvenz betroffen sind drei Mitarbeiter.
Den Verbindlichkeiten in der Höhe von 4,7 Millionen Euro – davon 1,9 Millionen bei der Hausbank, 2,2 Millionen sind Gesellschafterdarlehen, 530.000 Euro Lieferantenverbindlichkeiten – stehen Aktiva im Ausmaß von lediglich 42.800 Euro entgegen. Teil der Insolvenzmasse sind die zwei Prototypen, die mit schlanken 10.000 Euro bewertet werden. Die Markenrechte sind an die kreditgebende Bank verpfändet, heißt es.
„Wir möchten den Maguari in Kunstgalerien sehen und nicht auf Autosalons“, erklärte Himmel 2019. Gut möglich, dass zumindest dieser Wunsch in Erfüllung geht.