Beim steirischen Arbeitsmarktservice (AMS) ist von einem „klaren Entspannungskurs“ die Rede: Mit Ende Jänner 2022 waren 40.568 Menschen als arbeitslos beim AMS registriert, im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem deutlichen Minus von 27,1 Prozent. Und die AMS-Statistiker müssen weit zurückblättern, um einen ähnlich niedrigen Wert zu finden: Denn zuletzt lag die Arbeitslosigkeit in der Steiermark Ende Jänner 1991 mit 40.603 Personen auf einem ähnlich niedrigen Niveau. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren, also noch vor Beginn der Corona-Pandemie, waren 44.973 Personen als arbeitslos vorgemerkt.
Einschließlich der 8175 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Schulungen sind damit derzeit 48.743 Steirerinnen und Steirer ohne Job. 528.000 Personen sind geschätzt unselbständig beschäftigt (plus 18.000, plus 3,6 Prozent im Vorjahresvergleich), die Arbeitslosenquote liegt bei 7,1 Prozent (-2,7 Prozentpunkte).
Überaus deutliche Rückgänge der Arbeitslosigkeit seien derzeit in allen Personengruppen, Branchen und Regionen zu verzeichnen, teilt das AMS mit. So sei beispielsweise die Zahl der arbeitslosen Personen in Beherbergung und Gastronomie gleich um 50 Prozent auf 3397 Personen zurückgegangen. Auf Bezirksebene liege die Bandbreite der Rückgänge zwischen minus 48,3 Prozent (Liezen) und minus 21,3 Prozent (Weiz).
Fast 16.500 offene Stellen und 3000 offene Lehrplätze
Der hohe Wert von 16.464, dem AMS gemeldeten offenen Stellen dokumentiere zudem „den anhaltend enormen Personalbedarf der heimischen Wirtschaft“. In der derzeit laufenden Phase 5 der Corona-Kurzarbeit haben bisher mehr als 4000 Betriebe Kurzarbeit für rund 40.000 Beschäftigte beantragt.
AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe verweist vor allem auch darauf, dass aktuell mehr als 3000 offene Lehrstellen beim AMS Steiermark gemeldet sind. „Die Nachfrage der Betriebe nach engagierten Lehrlingen ist also sehr groß und in den nächsten Wochen werden bereits viele Lehrstellen für den Herbst besetzt. Ich kann den Jugendlichen und ihren Eltern also nur raten, sich jetzt näher umzusehen und sich für eine geeignete Lehrstelle zu bewerben.“ Und er betont: „Egal für welchen konkreten Lehrplatz letztlich die Entscheidung ausfällt – eine abgeschlossene Lehrausbildung ist jedenfalls eine starke Basis fürs weitere Berufsleben.“ Jugendliche können sich direkt auf der AMS-Homepage als lehrstellensuchend anmelden, persönliche Beratung biete die neun BerufsInfoZentren (BIZ) des AMS Steiermark.
Auch die steirischen Industriebetriebe melden derzeit mehr als 1300 offene Lehrstellen quer durch das gesamte Bundesland. Hier geht's zum Lehrstellen-Schwerpunkt der Kleinen Zeitung