Die Aussicht auf eine deutlich straffere Geldpolitik in den USA lastet zunehmend auf digitalen Coins wie Bitcoin. Am Freitag fiel der Kurs der ältesten und nach Marktwert größten Kryptoanlage auf den tiefsten Stand seit vergangenen August. Im Tief wurden auf der Handelsplattform Bitstamp 38.259 US-Dollar (33.744 Euro) markiert. Am Vortag war der Kurs noch deutlich über 43.000 Dollar gelegen.
Auch andere Digitalwerte gaben zum Teil kräftig nach. Die nach Marktwert zweitgrößte Kryptowährung Ether fiel um etwa 8 Prozent und notierte deutlich unter der Marke von 3.000 Dollar. Der Wert aller rund 17.000 Kryptowährungen beträgt gegenwärtig etwa 1,8 Billionen Dollar. Das ist gut eine Billion weniger als noch vor zwei Monaten. Im November wurde ein Rekordwert von rund 2,9 Billionen Dollar markiert.
Eine erhebliche Belastung für riskante Anlagen wie Digitalwerte stellt derzeit die US-Geldpolitik dar. Es wird erwartet, dass die amerikanische Notenbank Fed bald mit Zinsanhebungen auf die hohe Inflation reagieren wird. Die Fed selbst signalisiert bisher drei Anhebungen für dieses Jahr, an den Finanzmärkten wird aktuell mit vier Straffungsschritten gerechnet. Steigende Zinsen sind in der Regel Gift für risikoreiche Anlageklasse, zu denen Bitcoin und Co aufgrund ihrer teils extremen Kursschwankungen zählen.