Capgemini mit Sitz in Paris ist ein börsennotiertes Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen mit Schwerpunkten auf Informationstechnik und Spitzentechnologie. Es ist der größte Consulter europäischen Ursprungs.
Mit Martina Sennebogen (40) bekommt Capgemini Österreich nun eine gebürtige Kärntnerin als Geschäftsführerin.
Die dreifache Mutter - sie stammt aus Feld am See und lebt jetzt mit ihrer Familie in Perchtoldsdorf - wird damit Chefin von 250 Mitarbeitern, wovon 80 in in der Engeneering GmbH in Gratkorn beschäftigt sind, die anderen in Wien.
Capgemini Österreich war über die Jahre und Jahrzehnte vor allem an internationalen Projekten mit Schwerpunkt Deutschland beteiligt. Sennebogen will nun den "Fußabdruck von Capgemini in Österreich vergrößern", soll heißen: die Präsenz ausbauen, die Bekanntheit steigern und Capgemini stärker am Österreichischen Markt orientieren, weil es dafür Bedarf gibt.
Capgemini hat sich vom reinen Consulter zum Anbieter von Application Services weiterentwickelt, das sind Softwarelösungen, die Geschwindigkeit, Sicherheit und Funktionsfähigkeit von Anwendungen verbessern. Auch bei der späteren Umsetzung neuer IT-Implementierungen oder Cloud-Modernisierungen ist das Unternehmen dabei. "Unser Motto ist: Nicht reden, sondern tun. Wir wollen unsere Kunden umfassend und nachhaltig betreuen. Die gesamte Customer-Journey bzw. Kundenreise begleiten", sagt Sennebogen. "Klassische Fixpreis-Projekte verschwinden dagegen. Es gilt, agiler zu sein."
Die Kunden stammen aus verschiedenen Branchen, aus Industrie, Logistik, Transport und Finanz. Digitalisierung und Einsatz von Künstlicher Intelligenz sind Schwerpunktthemen. "Daten zu zentrieren bzw. Produkte zu skalieren sind wichtige Einsatzgebiete", sagt Sennebogen. Dazu zählt auch die Prozessoptimierung des Österreichischen Bankensektors und der Energiewirtschaft. "Nachhaltigkeit bekommt als Geschäftsmodell eine immer größere Bedeutung."
Sennebogen, Absolventin der HBLA mit Schwerpunkt Wirtschaft und Sprachen in Villach sowie eines Studiums für Angewandte Betriebswirtschaft an der Uni Klagenfurt, ist in der heimischen IT-Branche keine Unbekannte. Zuletzt war sie Head of Global Sales beim Linzer Softwareunternehmen Celum, davor elf Jahre lang in verschiedenen Marketing- und Salesfunktionen bei Microsoft in Österreich tätig. Ihre Karriere begann sie als Produktmanagerin bei Hirsch Armbänder in Klagenfurt. Danach war sie mehrere Jahre beim globalen Werbeagenturnetzwerk McCann-Erickson tätig, wo sie als Etatdirektorin für große Marken wie H&M, Nestlé und Kempinski arbeitete. Ihre Kinder sind 13, sechs und vier Jahre alt.