Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) will beim Thema 3G am Arbeitsplatz „abwarten“, wie sich die Arbeitgeber weiter verhalten. „Wir sehen, dass immer mehr Unternehmen aus Sicherheitsgründen wollen, dass ihre Mitarbeiter geimpft sind“, sagte Kocher am Dienstag am Rande einer Pressekonferenz in Wien. Momentan sei der Arbeitsmarkt groß genug, um für alle noch offene Stellen zu haben. „Im Moment gibt es wenige Problemfelder.“ Zuletzt hatte auch AMS-Chef Johannes Kopf gemeint, dass die Jobchancen für Ungeimpfte „sicher massiv reduziert“ seien.
„Das unterste Sicherheitsnetz, damit es Sicherheit auf dem Arbeitsplatz gibt, ist 3G“, so Kocher. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber könnten sich aber aussuchen, ob sie von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern 2G verlangen. Die Nachfrage, ob jemand geimpft oder genesen ist, sei bei Bewerbungsgesprächen möglich, darüber seien sich „die meisten Experten einig“, so Kocher.
„Wir wollen Arbeitsrecht nicht mit Impfpflichtgesetz vermischen“, bekräftigte der Politiker. „Es gibt keine direkte Verbindung. Auch bei anderen Impfungen und Krankheiten gibt es Implikationen auf den Arbeitsplatz.“ Insgesamt sei der Arbeitsmarkt unterschiedlich, was verschiedene Impfanforderungen betreffe, strich Kocher unter anderem den Gesundheitsbereich hervor, wo 2G gilt.
Weniger Arbeitslose
Abseits der Impfdebatte ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zur Vorwoche leicht gesunken. Derzeit sind 406.987 Personen beim AMS arbeitslos gemeldet oder in Schulung, das sind um 3.520 Personen weniger als noch vor einer Woche. 336.996 Personen sind auf Arbeitssuche, 69.991 nehmen an Schulungsmaßnahmen teil, geht aus aktuellen Zahlen des Arbeitsministeriums hervor. Ein Anstieg wurde bei den Anmeldungen zur Kurzarbeit verzeichnet, diese kletterten von 114.961 auf 136.995.
„Trotz der für diese Zeit des Jahres üblichen saisonalen Effekte verzeichnen wir derzeit sinkende Arbeitslosenzahlen. Bemerkenswert ist, dass die Arbeitslosigkeit mit derzeit 406.987 arbeitslos gemeldeten Personen inklusive Teilnehmerinnen und Teilnehmern an AMS Schulungen um knapp 23.700 Personen unter dem Niveau der Vergleichswoche 2019 liegt“, erklärte Kocher.
Die rückläufigen Zahlen zeigen, dass die Auswirkungen der Pandemie den Arbeitsmarkt nur mehr in gewissen Bereichen wie der Langzeitarbeitslosigkeit prägen, hieß es in der Aussendung. Positiv sei auch, dass sich die Jugendarbeitslosigkeit nach nationaler Definition auf niedrigerem Niveau als vor der Krise bewege. Die Quote liegt derzeit bei 6,9 Prozent, 2019 waren es noch 7,6 Prozent.