Verkauft der Flughafen Klagenfurt knapp 49 Hektar Flächen an Lilihill? In der Generalversammlung des Flughafens, an dem neben Lilihill (74,9 Prozent) Land Kärnten via KBV (20,08 Prozent) sowie Stadt Klagenfurt (5,02 Prozent) beteiligt sind, entscheidet sich am Dienstag, ob Lilihill-Chef Franz Peter Orasch mit seinem Plan einer "Aviation City" durchkommt.
Der Vertrag selbst steht unter Verschluss. Bekannt ist, dass Orasch auf Basis eines ÖRAG-Gutachtens 17,8 Millionen Euro für knapp 49 Hektar zahlen will – rund 37 Euro je Quadratmeter. Im Gegenzug müsste sich der Flughafen etwa verpflichten, Büros im Ausmaß von 2500 Quadratmeter, Handelsflächen von 2000 Quadratmeter und eine Parkgarage mit 600 Stellplätzen von Lilihill anzumieten – für 40 Jahre.
Neuer Interessent für Areal
KBV-Vorstand Martin Payer lehnt den Verkauf weiter strikt ab, auch sei dieser "unionsrechtlich und beihilfenrechtlich bedenklich. Niemand glaubt, nur Lilihill könnte Hotel, Kongresszentrum oder Parkgarage bauen". Er tritt für eine europaweite Ausschreibung ein, diese lehnt Lilihill ab.
Seit Oraschs Pläne bekannt wurden, meldeten sich mehrere Interessenten bei der KBV, auch der österreichweit tätige Projektentwickler Wegraz ist höchst interessiert: "37 Euro wären angesichts des Entwicklungspotenzials sehr günstig", sagt Geschäftsführer Gernot Katzenberger. "Es müsste jedenfalls Nachbesserungsklauseln für den Verkäufer geben." Er wäre auch für das von Payer favorisierte Baurechtsmodell offen.
Liesnig-Empfehlung: "Nicht zustimmen"
Klagenfurts Vize-Stadtchef Beteiligungsreferent Philipp Liesnig (SPÖ) empfiehlt dem Stadtsenat nach eingehender Prüfung, dem Lilihill-Vertrag kein grünes Licht zu geben: "Wir können dem vorliegenden Kaufangebot nicht zustimmen. Der Kaufpreis muss tiefergehender plausibilisiert werden, außerdem muss man sich Verwertungsarten wie Pacht und Baurecht anschauen."
Flughafen-Mehrheitseigentümer Lilihill lehnte die angefragte Stellungnahme ab.