Die in der OPEC zusammengeschlossenen Ölförderländer und ihre Partner wollen die seit einigen Monaten leicht erhöhte Produktion vorerst unverändert aufrechterhalten. Auch im Februar sollen täglich 400.000 Barrel Öl gefördert werden, beschlossen die Minister der OPEC+ bei ihrem Treffen in Wien am Dienstag. Die Gruppe widerstand damit Forderungen der USA, die Förderung wegen hoher Energiepreise und entsprechend hoher Inflationsraten in vielen Ländern noch mehr auszuweiten.
Die 13 Mitgliedsländer der OPEC und ihre zehn Partner, zu denen etwa Russland gehört, hatten die Förderung im ersten Coronajahr 2020 sehr stark gedrosselt, weil die Preise mangels Nachfrage eingebrochen waren. 2021 beschloss die OPEC+ dann, die Förderung langsam wieder auszuweiten; die Entscheidung wird monatlich überprüft. Die letzte Fördererhöhung hatte die Gruppe Anfang Dezember beschlossen - auf die 400.000 Barrel pro Tag. Ein Barrel sind 159 Liter.
Der Preis stieg seitdem kräftig - für die Nordseesorte Brent etwa um 15 Prozent. Am Dienstag kostete ein Barrel Brent 79,76 Dollar (70,24 Euro).
Ölpreise legen zu
Analysten der OPEC hatten am Montag erklärt, die neue Coronavariante Omikron werde nur "moderate" Folgen für die Nachfrage nach Öl haben. Der Preis für den Rohstoff werde 2022 weiter steigen. OPEC-Generalsekretär Mohammed Barkindo betonte, die Förderländer würden "flexibel" bleiben.
Die Ölpreise sind am Dienstag in Folge der Beschlüsse gestiegen. Nachdem sich die Notierungen am Morgen kaum verändert hatten, legten sie am Nachmittag deutlicher zu. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen 16.30 Uhr 80,18 US-Dollar. Das waren 1,5 Prozent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,6 Prozent auf 77,15 Dollar.