Die Exportwirtschaft hat sich mit der Pandemie „arrangiert“ und ist auf das Niveau von 2019 zurückgekehrt, wie (vorläufige) Auswertungen der Statistik Austria für das erste Halbjahr 2021 zeigen. Der gesamtösterreichische Außenhandel stieg von Jänner bis Juni 2021 um 22,9 Prozent beim Import und um 17,3 Prozent beim Export – jeweils im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020, als der weltweite Warenverkehr im Corona-Schock einen starken Dämpfer erlitten hatte.
Vergleicht man den regionalen Außenhandel, so findet sich die Steiermark im Spitzenfeld. Zum Beispiel schaffte die Steiermark beim Export ein Plus von 23,9 Prozent, das ist hinter Vorarlberg (25,9 Prozent) der zweitbeste Wert. Auch wenn man den absoluten Warenwert der Exporte heranzieht, ist die Steiermark mit 12,94 Milliarden Euro hinter Oberösterreich (21,11 Milliarden) auf Platz zwei. Die Steiermark ist zudem eines von fünf Bundesländern mit aktiver Handelsbilanz (mehr Exporte als Importe); der Überschuss beträgt 2,73 Milliarden Euro und das ist wiederum hinter Oberösterreich ein Platz auf dem Podest.
Zu 2019 fehlt noch etwas
Das ist insofern bemerkenswert, da die Steiermark exportseitig noch 3,3 Prozent unter dem ersten Halbjahr 2019 lag – während die meisten anderen Bundesländer diese Werte bereits einstellen oder übertreffen konnten. Deutschland bleibt sowohl bei Einfuhren als auch bei Ausfuhren der wichtigste Partner für die Steiermark. Bei den Importen folgen China und Italien, bei den Ausfuhren die USA und Italien.
Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (VP) wird die im Vorjahr gestartete Initiative „Restart Export“ auch im neuen Jahr fortsetzen. „Der Export war wesentlicher Motor des starken wirtschaftlichen Aufschwungs“, die Bilanz des ersten Halbjahres 2021 unterstreiche die Bedeutung des Außenhandels für die Steiermark.
„Drei von vier Produkten, die in der Industrie hergestellt werden, gehen in den Export“, betont der steirische IV-Präsident Stefan Stolitzka (Zugmaschinen, Fahrzeuge, Kessel, Maschinen, mechanische und elektrische Geräte führen die Export-Hitliste an). Manfred Kainz, Außenhandels-Obmann in der WK, verweist auf die Sicherung des Wohlstandes durch den Außenhandel: „Die Pandemie ist nicht spurlos vorbeigegangen. Doch die Unternehmen im Land sind dafür gut aufgestellt.“