Auch 2021 genoss Diesel in Österreich weiterhin steuerliche Vorteile. Die Begünstigung belief sich übers gesamte Jahr gerechnet auf rund 660 Millionen Euro, geht am Montag aus Berechnungen des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hervor. Seit 2010 sei Diesel insgesamt mit fast 8 Milliarden Euro subventioniert worden. Im Vorjahr sei der Treibstoff um rund 6 Cent pro Liter billiger gewesen als Eurosuper. Der Verband fordert weiterhin die Abschaffung des Steuerprivilegs für Diesel.
Vor allem Lkw tanken Diesel. Die Steuerbegünstigung sei eine Marktverzerrung, die auch die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene schwieriger mache. "Für das Erreichen der Verkehrs- und Klimaziele ist die Steuerbegünstigung von Diesel kontraproduktiv", so Michael Schwendinger vom VCÖ.
Darüber hinaus führe der relativ günstige Dieselpreis in Österreich zu Umweg-Transit durch Tirol. In der Schweiz beispielsweise sei Diesel pro Liter um rund 25 Cent teurer als in Österreich, in Deutschland seien es 15 Cent und in Italien 20 Cent.
Im Pkw-Verkehr nehme die Bedeutung des Treibstoffs dagegen ab. "Der Diesel-Anteil bei den neuzugelassenen Pkw ist im Vorjahr auf rund 24 Prozent gesunken, nach 37 Prozent im Jahr 2020 und 38 Prozent im Jahr 2019", schreibt der VCÖ. Beim Gesamtbestand alle Pkw liege der Diesel-Anteil noch bei rund 53 Prozent.