Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat ihre Prognose für das heimische Wirtschaftswachstum deutlich angehoben. Heuer soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut OeNB-Schätzung um real 4,9 Prozent wachsen, im Juni rechnete die Nationalbank nur mit 3,9 Prozent. Zum Vergleich: Zuletzt hatten das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) und das Institut für Höhere Studien (IHS) ein BIP-Plus für heuer von 4,1 bzw. 4,3 Prozent und die OECD von 3,7 Prozent prognostiziert.
Im Coronakrisenjahr 2020 brach die heimische Wirtschaftsleistung um 6,8 Prozent eint. Mit dem Auslaufen der negativen Effekte der vierten Covid-19-Welle und der Auflösung der globalen Lieferengpässe werde sich die Wirtschaft in Österreich wieder rasch erholen und im kommenden Jahr um 4,3 Prozent wachsen, so die Nationalbank am Mittwoch. IHS und Wifo rechnen mit einem BIP-Plus im Jahr 2022 von 4,2 bzw. 5,2 Prozent. Für 2023 und 2024 erwartet die OeNB ein Wirtschaftswachstum von 2,6 Prozent bzw. 1,8 Prozent.
Die HVPI-Inflationsrate wird heuer laut OeNB-Prognose auf 2,7 Prozent ansteigen. Im kommenden Jahr werde die Inflation aufgrund der Energiepreise, der Einführung der CO2-Steuer per 1. Juli sowie Teuerungen bei nichtenergetischen Rohstoffen auf 3,2 Prozent klettern. Für die Jahre 2023 und 2024 rechnet die Nationalbank mit einem Rückgang der Inflation auf 2,3 Prozent und 2,0 Prozent.
Bei den öffentlichen Schulden und den Arbeitslosenzahlen soll es in den kommenden Jahren eine Entspannung geben. Die Staatsschuldenquote werde vom historischen Höchststand von 83,2 Prozent des BIP im Jahr 2020 bis zum Jahr 2024 auf 75,5 Prozent des BIP sinken, geht aus der OeNB-Prognose hervor. Die Arbeitslosenquote werde laut AMS von heuer 10,1 Prozent bis zum Jahr 2024 auf 6,0 Prozent sinken.