Trotz Corona scheint sich der Kärntner Arbeitsmarkt stabilisiert zu haben: Mehr als 216.700 unselbstständig Beschäftigte bedeuten 2021 einen Beschäftigungsrekord. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote von Jänner bis Oktober betrug 6,9 Prozent. Zum Vergleich: Im Vor-Coronajahr 2019 betrug sie 8,7 Prozent, 2015 sogar über elf Prozent.
Ein Grund, arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zurückzufahren, sind diese Zahlen jedoch nicht. Für 2022 beträgt Budget des Territorialen Beschäftigungspaktes (TEP) in Kärnten 48,49 Millionen Euro – und ist damit neuerlich um sieben Millionen Euro höher dotiert als in den Vorkrisenjahren. Die TEP-Partner sind das Land, das AMS und die Sozialpartner. Seit 1998 existiert der TEP mit dem Ziel, Arbeitsmarktchancen zu schaffen, Qualifizierung sicherzustellen und Beschäftigung zu ermöglichen.
"Mit dem TEP 2022 werden 6281 Maßnahmenplätze gewährleistet“, versprachen am Montag Landeshauptmann Peter Kaiser, Arbeitsmarktreferentin Gaby Schaunig, Landesrat Daniel Fellner und AMS Kärnten-Geschäftsführer Peter Wedenig.
"Arbeitsmarktpolitik ist essenzieller Bestandteil der Standortpolitik", so Kaiser. "Wir wollen alle Möglichkeiten ausschöpfen, damit sich die Menschen in Kärnten ihre Berufswünsche erfüllen können."
Neben Qualifizierungsmaßnahmen wird der TEP-Fokus 2022 auf Projekte für Jüngere und Ältere gelegt. Wie zum Beispiel mit "Back to the Future" (Zurück in die Zukunft), einem Reintegrationsprojekt mit Arbeitskräfteüberlassung für Ältere, das in St. Veit/Glan gestartet ist und im nächsten Jahr auf ganz Kärnten ausgerollt wird, so Schaunig. Sollte sich die Arbeitsmarktlage Corona-bedingt verschlechtern, ist es dem AMS Kärnten und dem Land Kärnten jederzeit möglich, das Budget bedarfsgerecht aufzustocken, wird versichert.
„Der TEP 2022 soll ein Impuls für Menschen auf Arbeitssuche und für Kärntner Betriebe sein. Einerseits nutzen wir ihn, um Langzeitarbeitslose und Ältere über 50 besonders zu unterstützen. Andererseits um den Fachkräftemangel einzudämmen“, erläutert AMS-Kärnten-Chef Wedenig.
Über den TEP werden auch Eingliederungsbeihilfen bei Gemeinden finanziert, die damit wiederum Landschaftspflege oder Katastrophenhilfe finanzieren. Oder allgemeine Verwaltungsaufgaben. Auch die Contact Tracer werden über das TEP-Budget vergütet.