Die Energiepreise in Österreich werden aus Sicht der Regulierungsbehörde E-Control noch weiter steigen. Obwohl die Preiserhöhungen der letzten Monate hoch gewesen seien, seien die Großhandelspreise für Strom "noch nicht ganz bei den Endkunden angekommen", sagt E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch.
Dort, wo schon Preissteigerungen bei Endkunden erfolgt seien - wie etwa in der Steiermark, Wien, NÖ und dem Burgenland -, werde damit wohl einmal das Auslangen gefunden werden. Andere Anbieter würden aber die Preise möglicherweise noch anheben.
Verantwortlich für den Preisschub bei Strom waren Verteuerung bei Gas, Kohle und den CO2-Zertifikaten. Kohle verteuerte sich von 54 Euro pro Tonne vor einem Jahr auf nun knapp 100 Euro. Die Gaspreise stiegen zugleich von 25 auf 58 Euro pro Megawattstunde (MWh), die CO2-Preise von 30 auf 80 Euro je Tonne.
"Niemand steht ohne Strom oder Gas da"
Viele Anbieter könnten günstige Preise für Neukunden nur noch schwer "darstellen". Deshalb gebe es neue Verträge zu höheren Preisen oder Kündigungen. Werde ein Anbieter insolvent (wie kürzlich Fulminant Energie mit 7.000 Kunden), sorge die E-Control dafür, dass Betroffene einen anderen Lieferanten zugeteilt bekommen. Auch wenn ein Anbieter den Markt verlässt, stehe niemand ohne Strom oder Gas da.
Dass immer mehr Energieanbieter ihre Tarife anstelle der früheren Fixpreisprodukte auf jährliche Floater umstellen, die sich an Indizes orientieren, sieht die Energie-Control "mit Bedauern". Das wälze laut Urbantschitsch das Risiko auf die Kunden ab und schränke den Wettbewerb ein.
Grundsätzlich würde man häufigere Energierechnungen für die Kunden befürworten als jetzt. Am besten monatlich, so Urbantschitsch. Von einer Wiedereinführung einer amtlichen Preisregulierung im Energiebereich hält er nichts.