Ab März können die AUA-Jets auch "Bio-Sprit" in ihre Tanks füllen. Damit startet der Einsatz viel früher als gesetzlich nötig. Die OMV gewinnt dieses Sustainable Aviation Fuel (SAF) im Rahmen ohnedies bestehender Produktionsprozesse. Laut einer Meldung von OMV und AUA bringt SAF über den gesamten Produktionszyklus eine CO2-Reduktion von mehr als 80 Prozent im Vergleich zu Kerosin.
SAF kann Kerosin einfach beigemischt werden. OMV-Chef Alfred Stern sieht in SAF "ein bereits heute verfügbares, einfach zu handhabendes Mittel zur Emissionsreduktion". Grundsätzlich verfügt die Raffiniere Schwechat über ein Produktionspotenzial von 2.000 Jahrestonnen. Noch liegt die neue OMV-Strategie nicht auf dem Tisch, es ist aber bereits sicher, dass die Freitag bekannt gegebene Vereinbarung kein Versuchsballon ist, sondern der Beginn einer Kooperation, die so rasch wie möglich ausgeweitet werden soll. AUA-Chef Alexis von Hoensbroech spricht von "einem ersten Schritt" und sagt: "Nun gilt es gemeinam mit der Politik eine Standortinitiative auf den Weg zu bringen."
Strenge EU-Vorgaben
Die EU sieht vor, dass Airlines ab 2025 in ganz Europa zwei Prozent SAF tanken müssen, die Lufthansagruppe, zu der die AUA gehört, will das Ziel aber möglichst übererfüllen - nicht zuletzt im Hinblick darauf, dass man die Netto-CO2-Emmissionen bis 2030 drastisch senken will.
Die AUA kann durch den SAF-Einsatz 3750 Tonnen CO2 einsparen. "Das entspricht 333 Wien-London-Flügen mit einem typischen Kurz- bis Mittelstreckenflugzeug," schreibt die AUA. Noch kostet SAF deutlich mehr als Kerosin, die Mehrkosten lässt sich die AUA sozusagen von umweltbewußten Passagieren über die Plattform Compensaid zahlen, die SAF zu ihrem Ticket dazubuchen können. Die Lufthansa hat so bereits eine Reihe großer Firmenkunden gewonnen, die die Initiative unterstützen.
Claudia Haase