Tesla-Chef Elon Musk hat nach einer Abstimmung auf Twitter über den Verkauf von Firmenanteilen Aktien im Wert von rund fünf Milliarden Dollar (4,33 Milliarden Euro) verkauft. Bei seinem ersten Aktienverkauf seit 2016 löste Musks Treuhandgesellschaft fast 3,6 Millionen Anteilsscheine im Wert von rund vier Milliarden Dollar ein, zudem verkaufte er weitere 934.000 Aktien für 1,1 Milliarden Dollar.
Zuvor hatte er eine Option zum Erwerb von fast 2,2 Millionen Aktien ausgeübt, wie aus einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht am späten Mittwochabend (Ortszeit) hervorging. Die 4,5 Millionen Aktien entsprechen etwa drei Prozent seiner Anteile an dem Elektrofahrzeughersteller.
Mit der Abstimmung auf Twitter hatte Musk am Wochenende eine Verkaufswelle der wertvollsten Auto-Aktie der Welt ausgelöst. Von den 3,5 Millionen Nutzern, die mitmachten, stimmten fast 58 Prozent dafür, dass Musk ein Zehntel seines Aktienpakets verkaufen soll.
Verkauf, um Steuern zu zahlen
Musk verkauft, um mit den Einnahmen Steuern zu zahlen. Da er bei Tesla in Aktien-Optionen entlohnt wird, kann er - zumindest wenn er diese zieht - Barmittel gebrauchen, um fällige Einkommensteuern zu begleichen.
Tesla hat in den vergangenen Jahren eine massive Börsenrally erlebt, die Musk laut Milliardärs-Charts wie der "Forbes"-Liste oder "Bloomberg Billionaires" - zumindest auf dem Papier - mit einem geschätzten Vermögen von fast 300 Milliarden Dollar zum reichsten Menschen der Welt gemacht hat. Musk hatte am Wochenende bei Twitter Nutzer abstimmen lassen, ob er zehn Prozent seiner Tesla-Aktien verkaufen solle. 58 Prozent der 3,5 Millionen Stimmen waren dafür.
Wenn Musk sich wie versprochen ans Ergebnis des Twitter-Votums hält, dürfte sein jetziger Verkauf nur der Anfang gewesen sein. Der Tesla-Chef spielte bei der Abstimmung auf eine Debatte um Steuervermeidung von Superreichen und Pläne für Abgaben auf unrealisierte Kursgewinne an. Was Musk mit der Abstimmung letztlich bezwecken wollte und inwieweit er ohnehin vorhatte, Aktien zu verkaufen, darüber kann bisher nur spekuliert werden. Aus der SEC-Mitteilung geht hervor, dass zumindest der aktuelle Verkauf bereits über zwei Monate vor dem Votum geplant war.