Die Lage der Kärntner Veranstaltungswirtschaft - also Branchen wie Eventtechnik, Catering, Konzertveranstalter und Hochzeitplaner - ist dramatisch, warnt Markus Polka von der Kärntner Wirtschaftskammer, zuständig für Marketing und Strategie. Während im Sommer noch 40 bis 50 Prozent des Umsatzes vom Sommer 2019 eingefahren werden konnten, knickte die Umsatzkurve im September auf 20 Prozent. "Wir rechnen damit, dass mit 2G nur mehr 5 bis 10 Prozent übrigbleiben werden, also fast gar nichts mehr", sagt Polka.
"Eine Stornierung nach der anderen trudelt bei uns ein", erklärt der für die Veranstaltungsbranche zuständige Sprecher Hannes Dopler. "Der Branche wird erneut der Stecker gezogen." Abgesagte Weihnachtsfeiern, unsichere Weiterentwicklung im Tourismus, die ausbleibende Kooperation mit Gastronomiebetrieben sowie verschobene Firmenevents bedrohten die Branche massiv.
"Kurzfristig und planlos"
Zur 2G-Regel kommt die Anzeigepflicht ab 50 Personen und die Bewilligungspflicht für Veranstaltungen mit mehr als 250 Gästen.
Gleichzeitig warten Kärntner Unternehmer noch immer auf die Fixkostenzuschüsse aus Phase 1, ist Polka verwundert. Die Branchenvertreter fordern nun die Wiederaufnahme finanzieller Unterstützungen des Bundes, konkret des Fixkostenzuschusses, des Verlustersatzes und des Ausfallsbonus mindestens bis Mitte 2022. Die Kurzarbeit müsse verlängert werden.
Grundsätzlich bekenne man sich aber zu 2G, sagen Polka und Dopler, aber man sei vor allem Kurzfristigkeit und Planlosigkeit verärgert.
Kurzarbeit für Tourismusmitarbeiter
Diese kritisiert auch Wirtesprecher Stefan Sternad. Er fordert neben der Wiedereinführung begleitender finanzieller Maßnahmen, etwa des Umsatzersatzes, die Weiterführung der reduzierten Mehrwertsteuer-Regelung (5 statt 10 Prozent bzw. 10 statt 20 Prozent) und das sofortige Wiedereinführen der Kurzarbeitsregelung für Tourismusmitarbeiter in der Höhe von 90 Prozent des Gehalts.