Die stark gestiegenen Energiepreise werden nach Ansicht der Weltbank auch 2022 hoch bleiben und damit weltweit für Inflationsdruck sorgen. Das Wirtschaftswachstum könnte sich zudem teilweise von den Energieimportländern auf die Produzenten verlagern, erklärte die Weltbank am Donnerstag in einem Bericht zu den Rohstoffmärkten. Die Energiepreise sollen erst in der zweiten Hälfte 2022 angesichts einer besseren Angebotslage und einer langsamer wachsenden Nachfrage wieder sinken.
"Der Anstieg der Energiepreise stellt für die globale Inflation in der kurzen Frist ein bedeutendes Risiko dar und könnte bei weiterem Anhalten auch das Wachstum in Ländern schwächen, die Energie importieren", erklärte Weltbank-Volkswirt Ayhan Kose. Der rasche Anstieg der Rohstoffpreise könnte die Erholung von der Coronakrise komplizierter gestalten. Die Inflationsrate ist in Deutschland, der Eurozone insgesamt und auch in den USA deutlich gestiegen.
Die Preise für Erdgas und Kohle könnten angesichts geringer Lagerbestände kurzfristig weiter steigen, warnte die Weltbank. Die Produktion, etwa durch zusätzliche Gasförderung in den USA, werde erst im kommenden Jahr wieder deutlich zulegen, was dann zu einer Abschwächung der Preise führen werde.