Die Heta Asset Resolution AG, die Abwicklungsgesellschaft der ehemaligen Hypo Alpe Adria Group, hat in ihrer Hauptversammlung am Mittwoch die "vorzeitige Endverteilung" von 149,15 Millionen Euro zur Befriedigung der Gläubiger berücksichtigungsfähiger nicht-nachrangiger Verbindlichkeiten gemäß Bankensanierungs- und Abwicklungsgesetz (BASAG) beschlossen.
Damit wurde aus der Verwertung der Assets der Hypo Alpe-Adria-Bank im Zuge der geordneten Abwicklung gemäß der Regeln des neuen europäischen Abwicklungsregimes ein Erlös von 10,85 Milliarden Euro erzielt, was letztlich einer Befriedigungsquote von 86,32 Prozent entspricht. Als die Heta der FMA 2015 zur geordneten Abwicklung übertragen wurde, gingen die Gutachten im Falle der Abwicklung gemäß der damals neuen gesetzlichen Regeln von einem Erlös von 7,3 Milliarden Euro, also einer Befriedigungsquote von rund 46,02 Prozent, aus; im Falle eines Insolvenzverfahren gingen die Gutachten damals von einer Quote von lediglich 35 Prozent aus.
Basis für gesellschaftsrechtliche Liquidation geschaffen
Mit Genehmigung der Endverteilung durch die FMA als Abwicklungsbehörde sei die wirtschaftliche Abwicklung der Heta durch den Abbau des Portfolios abgeschlossen und die Voraussetzung für eine gesellschaftsrechtliche Liquidation geschaffen, teilte die Finanzmarktaufsicht heute, Donnerstag, mit. Ein etwaiger Liquidationserlös werde ebenfalls auf die Gläubiger berücksichtigungsfähiger Verbindlichkeiten verteilt werden.
"Realitätstest bestanden"
Das neue europäische Abwicklungsregime für Banken habe sich bewährt, heißt es in einer Aussendung der FMA. „So schmerzhaft und kostspielig das Scheitern der Hypo Alpe Adria-Gruppe auch war, das neue europäische Abwicklungsregime hat sich beim ersten Realitätstest zum Erhalt und zur bestmöglichen Realisierung der Vermögenswerte bewährt“, erklären darin Helmut Ettl und Eduard Müller, Vorstand der Finanzmarktaufsicht FMA, der in ihrer Funktion als nationale Abwicklungsbehörde die "geordnete und bestmögliche Verwertung der Assets" übertragen worden ist: „Da die Immigon, die Abwicklungsgesellschaft des ehemaligen Spitzeninstituts des Volksbankensektors, ihre privatwirtschaftliche Abwicklung bereits erfolgreich abgeschlossen hat, und die KA-Finanz ihren Abwicklungshorizont auf 2023 verkürzen konnte, sind die Bankpleiten, die die globale Finanzkrise 2008 in Österreich verursacht hat, damit im Wesentlichen aufgearbeitet.“