Die Nordseesorte Brent kostete in der Früh 83,66 US-Dollar (72,31 Euro). Das waren um 1,27 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,53 Dollar auf 80,88 Dollar.
Die anziehenden Inflationserwartungen unterstützten die Preisrally. Im Zuge der Konjunkturerholung sind auch die Kohle- und Gaspreise deutlich gestiegen, was Öl als Brennstoff für die Stromerzeugung attraktiver macht und die Rohölmärkte nach oben treibt.
(Zu geringe) Erhöhung der Förderung beschlossen
Die Mitgliedstaaten der Opec hatten in der vergangenen Woche die Fortführung ihrer Politik der moderaten Erhöhung des Ölangebots beschlossen. Bis Ende des Jahres will das Kartell dem Markt 400.000 Barrel pro Tag zusätzlich zur Verfügung stellen.
Diese Erhöhung reicht nach Einschätzung von Analysten allerdings nicht aus, um den gestiegenen Ölbedarf zu bedienen. „Stellt die Opec plus kein deutlich höheres Angebot in Aussicht, dürften die Ölpreise weitersteigen“, sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Auch die Bank of America (Bofa) hat ihre Ölpreisprognose nach oben korrigiert: „Ein kalter Winter könnte die Preise für Brent-Öl über 100 Dollar pro Barrel und Diesel über 120 Dollar pro Barrel treiben.“
US-Ölpreis auf höchstem Niveau seit sieben Jahren
Derzeit kostet Brent-Rohöl so viel wie seit etwa drei Jahren nicht mehr. Der US-Ölpreis notiert sogar auf dem höchsten Niveau seit sieben Jahren. Ausschlaggebend bleibt die angespannte Versorgungslage im Energiesektor, nicht nur am Ölmarkt. Weil die Preise für Gas und Kohle in den vergangenen Monaten stark gestiegen sind, kommt Öl als Alternative zunehmend in Betracht. Das treibt die Erdölpreise ebenfalls stark an.