Nach dem Verkauf des MAN-Werks Steyr an Investor Siegfried Wolf sind die Gespräche mit den Mitarbeitern über deren Zukunft im neuen Unternehmen Steyr Automotive beendet worden: Unter den nunmehr 1900 Personen seien vorerst keine Kündigungen notwendig gewesen. Das teilte das Unternehmen am Freitag in einer Presseaussendung mit. Rund drei Viertel hätten den Vertrag zum Verbleib unterschrieben, ein Viertel hätte sich hingegen für eine Variante des Sozialplans entschieden.
Jene rund 75 Prozent, die bei dem Kfz-Hersteller bleiben, mussten dafür Lohnsenkungen in Kauf nehmen: bei Arbeitern sind das maximal 15 Prozent vom Nettolohn, bei Angestellten im Durchschnitt 10 Prozent weniger Bruttogehalt sowie ein Wegfall der Überstundenpauschalen. Abhängig von der Dauer der Betriebszugehörigkeit habe es im Gegenzug eine Abschlussprämie von bis zu 10.000 Euro gegeben sowie die Möglichkeit des Übertritts von der Abfertigung Alt in die Abfertigung Neu, hieß es vonseiten des Unternehmens weiters.
Großteil weiterhin in Kurzarbeit
Für die rund 25 Prozent, die sich gegen eine Unterschrift unter den neuen Vertrag entschieden haben, bedeutet dies, dass sie entweder eines der Altersteilzeitmodelle in Anspruch nehmen, in die offene Arbeitsstiftung gehen oder eine Abfindung erhalten. Die Gespräche hatten nach dem Betriebsurlaub des Werks am 23. August begonnen und sind am Donnerstag beendet worden. Lediglich einzelne Gespräche etwa aufgrund von Krankenstand oder Karenz seien noch ausständig.
Ein Großteil jener Mitarbeiter, die im Unternehmen bleiben, ist auch weiterhin von Kurzarbeit betroffen, erklärte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage. Diese werde noch "mindestens bis Ende Oktober", dauern, genau könne dies aber noch nicht abgeschätzt werden, da dies von der Belieferung mit Halbleitern abhänge, die nach wie vor ein Problem sei.