Während des Corona-Lockdowns hat sich die Zahl der Selbstbedienungshütten, die von Bauern beschickt werden, in Kärnten auf 250 verdoppelt. Die großen Vorteile: Sie haben rund um die Uhr geöffnet und man kann kontaktlos zahlen. Überhaupt haben sich laut Roswitha Plösch, Geschäftsführerin des Landesverbandes der bäuerlichen Direktvermarkter in Kärnten, gerade in der Pandemie viele Betriebe dazu entschieden, in die bäuerliche Direktvermarktung einzusteigen und sich damit ein zusätzliches Standbein zu schaffen.
Die Selbstbedienungshütten sind da besonders beliebt, sagt sie. Aber auch die von Bauern betriebenen Hofläden werden immer mehr. Rund 580 sind es aktuell in Kärnten, so Plösch. Wobei es schwierig sei, hier eine ganz genaue Zahl zu nennen, weil niemand, der einen solchen Hofladen eröffnet, dies der Landwirtschaftskammer melden muss.
Abgesehen von Hofläden und Selbstbedienungshütten zählen weitere unterschiedliche Vermarktungswege wie der Ab-Hof-Verkauf, die Buschenschank, der Bauernmarkt oder Selbstpflückanlagen zur Direktvermarktung. Lebensmittelautomaten, die in anderen Bundesländern wie beispielsweise in der Steiermark einen Höhenflug erleben, wo sich die Zahl seit 2019 auf 300 versechsfacht hat, gibt es in Kärnten nicht ganz so viele. "Einige Bauern, die einen Hofladen betreiben, haben zusätzlich auch einen Automaten, weil dieser ja von den Öffnungszeiten ausgenommen ist", beschreibt Plösch. Die Anschaffung sei aber nicht gerade günstig, weshalb es sich viele Landwirte überlegen würden.
Bäuerliche Direktvermarkter kooperieren
Eine neue Entwicklung bei den bäuerlichen Direktvermarktern ist die Kooperation mit anderen Anbietern. Wie funktioniert das? "Mehrere Direktvermarkter betreiben gemeinsam einen Hofladen. Jeder bietet dort auf seinen Namen und seine Rechnung die Produkte zum Verkauf an", erklärt Plösch. In Kärnten gibt es knapp 17.500 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, ein Drittel davon befasst sich laut Landwirtschaftskammer in irgendeiner Art und Weise mit Direktvermarktung.
Astrid Jäger