Wie auch immer das neue iPhone in den kommenden Wochen bewertet wird: Die Wahrscheinlichkeit, dass es für Apple wieder zum großen Umsatz- und Gewinnbringer avanciert, ist hoch. Längst sind die verlustreichen Zeiten des Konzerns vorbei – das letzte Quartalsminus schrieb Apple Anfang 2003 –, mit dem Erfolg des iPods und dann vor allem mit jenem des iPhones läutete Apple eine finanziell hoch ertragreiche Zeit ein.
In Summe und trotz aller Produktinnovationen steht das iPhone heute noch immer für die Hälfte des Apple-Umsatzes. Inklusive der mit dem Gerät verbundenen Dienste schnappt sich das iPhone sogar zwei Drittel vom Apple-Kuchen. Am Dienstag stellte Apple neue Geräte vor.
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Und los geht's in Cupertino. Wie schon zuletzt auch heute ohne Publikum vor Ort. Dafür steht Tim Cook bereits auf der Bühne und macht – wer will, unterlegt mit perfekten deutschen Untertiteln – Werbung für Kalifornien. Dann wird Apple TV+ als erstes Thema abgehandelt, Tim Cook bleibt dem werbenden Ton naturgemäß treu und erzählt stolz von 35 Emmy-Nominierungen.
Das iPad ist "wichtiger und populärer denn je", leitet der Apple-Boss schnell zum nächsten Produkt über. Im letzten Jahr sei das iPad-Geschäft um "40 Prozent gewachsen". Um "20 Prozent" wiederum soll das jetzt vorgestellte iPad schneller sein als das Vorjahresmodell. Außerdem bekommt es eine 12-Megapixel-Ultraweitwinkel-Kamera. Am Design des iPads schraubt Apple diesmal nicht. Es soll also mehr um die "inneren Werte" gehen. Vorinstalliert ist das neue iPad OS 15. Eine Rundumerneuerung und 5G-Fähigkeit bekommt auch das iPad Mini. Beide iPad-Modelle werden laut Apple von einem "100 Prozent recycelten Aluminium-Gehäuse" umrahmt.
Erwartungsgemäß geht es bei der Präsentation jetzt mit der neuen Generation der Apple Watch weiter, der "Series 7". Deren Display schon einmal deutlich größer geworden ist, versprochen werden 20 Prozent mehr Fläche. Verfügbar wird die neue Datenuhr "später in diesem Herbst" sein, der US-Preis für die "Series 7" liegt bei 399 US-Dollar. Mit an Bord: Eine IP6X-Zertifizierung, also Wasser- und Staubresistenz. Geladen wird per USB-C-Kabel, 45 Minuten sollen für 80 Prozent Ladestand ausreichen. Und: Der Apple-Dienst Fitness+ kommt jetzt auch nach Österreich.
"Now let's talk about iPhone". Tim Cook leitet ein, wir kommen zum wohl wichtigsten Teil der Präsentation. Heißen wird die neue Geräteklasse, so viel ist schon mal klar, "iPhone 13". Bis zuletzt gab es diesbezüglich ja zumindest einige wenige Fragezeichen. Die Dualkamera beim iPhone 13 und beim iPhone 13 Mini wird neu angeordnet und ausgestattet, der integrierte A15-Bionic-Chip soll um "50 Prozent schneller als die führende Konkurrenz" sein. Gut, das können wir an dieser Stelle schwer überprüfen. Selbiges gilt für die Qualität des neuen "Cinematic Mode", der die Videofunktion ergänzt und besonders hohe Filmqualität verspricht. Die Software soll dabei je nach Geschehen automatisch auf verschiedene Ebenen im Bild fokussieren. Dreht sich etwa eine Person im Vordergrund um, wird auf den Hintergrund in Blickrichtung scharfgestellt.
Ein Software-Update ist dem großen Thema Privatsphäre geschuldet. Audio-Konversationen mit Apples Siri werden per Voreinstellung zunächst einmal nur am Gerät selbst gespeichert. Der Akku des Mini soll 1,5 Stunden länger durchhalten als der des iPhone 12 Mini. Beim "größeren Bruder", dem iPhone 13, liegt der Unterschied bei 2,5 Stunden. Die US-Preise sind dieselben wie beim Start des iPhone 12: Das iPhone 13 Mini wird ab 699 Dollar verkauft, das iPhone 13 ab 799 Dollar.
Die Premium-Geräte schlechthin heißen iPhone 13 Pro und iPhone 13 Pro Max. Und bekommen die erwartete Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz. Damit sollen Bildübergänge noch einmal fließender werden. Außerdem setzt man beim Pro-iPhone fortan auf einen speziellen Modus für "Makrofotografie", also für wahrlich detaillierte Detailaufnahmen. Ebenfalls erstmals an Bord: die Speichervariante mit 1 Terabyte. Die Preise: Das iPhone 13 Pro gibt es in den USA ab 999 Dollar, das Pro Max ab und 1099 Dollar.