Die „letzte Meile“ gilt in der Logistik nach wie vor als eine der größten Herausforderungen. Der Boom bei Paket- und Lieferdiensten sorgt insbesondere im urbanen Raum für enormes Transportaufkommen – damit verbunden sind entsprechend hohe Emissionen sowie Lärmentwicklung. Hier setzt der junge schwedische Lkw-Hersteller „Volta Trucks“ an. Mit dem „Volta Zero“ ein vollelektrisches 16-Tonnen-Fahrzeug speziell für diesen innerstädtischen Gütertransport entwickelt. Es werden ehrgeizige Ziele verfolgt und eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung spielt auch ein österreichisches Unternehmen.
Denn „Steyr Automotive“, die frühere und vor Kurzem von Siegfried Wolf übernommene „MAN Steyr“, wurde mit der Fertigung beauftragt. Der Neo-Eigentümer ist hörbar euphorisch, dass es so schnell mit einem „so spannenden Auftrag“ geklappt hat, wie Wolf im Gespräch mit der Kleinen Zeitung betont. Man blicke einer „langen und erfolgreichen Partnerschaft entgegen“, die dann auch positive Beschäftigungseffekte haben könne, so Wolf. Ausschlaggebend für den Zuschlag sei neben dem Fertigungs-Know-how des Teams am Standort sowie der Infrastruktur aus einer Sicht auch das gerade mit dem Land Oberösterreich aus der Taufe gehobene Technologiecenter gewesen. „Das ist bei Volta auf großes Interesse gestoßen.“ Diese Zukunftsplattform für Forschung und Entwicklung rund um alternative Antriebssysteme verstehe sich als offenes System, das auch in anderen Bundesländern übergreifen werde, etwa in der Steiermark und Niederösterreich, so Wolf, der auf bereits laufende Gespräche mit interessierten Unternehmen verweist.
Die Partnerschaft mit Steyr Automotive sei ein bedeutender Meilenstein, sagt Kjell Waloen, Technologievorstand bei Volta Trucks. Damit könne man nach den Mitte 2022 anlaufenden Kundentests der Pilotfahrzeuge bereits Ende 2022 mit der Serienproduktion beginnen. Volta Trucks plane derzeit vier Elektro-Lkw-Modelle unterschiedlicher Größe und geht davon aus, bis 2025 insgesamt 27.000 Lkw in Steyr zu produzieren.
