Das Almresort Gelitzen, erbaut 1990, und mit der Kanzelbahn erreichbar, war zuletzt etwas heruntergekommen. Die 94 Appartements bzw. 400 Betten auf 1500 Metern Seehöhe samt Restaurant, Spielplatz und SPA-Bereich in Bestlage - sie verteilen sich auf mehrere Baukörper - standen leer. Die Einrichtung: nicht mehr auf dem neuesten Stand.
Damit sie jetzt wieder touristisch genutzt werden können, steht eine Millioneninvestition an. Mit einem Finanzierungskonzept, das sich in den vergangenen Jahren gerade auch bei Appartmenthäusern rund um Gerlitzen und Ossiacher See zu bewähren scheint.
Die KBW Projektentwicklungs GmbH, eine Tochter der Tomas Group, hat das Resort vom Klagenfurter Steuerberater Markus Rothum 6,5 Millionen Euro gekauft, sagt Roland Wöss von der Tomas Group.
Weitere 4,5 bis fünf Millionen Euro nimmt die KBW jetzt für eine Generalsanierung in die Hand. Sie wird sich refinanzieren, indem die Appartments einzeln weiterverkauft werden: an Privateigentümer bzw. Anleger. Ein so genanntes "Buy to let"-Modell (kaufen, um zu vermieten): Die Käufer erwerben also grundbücherliches Eigentum, haben aber keine Schlüsselgewalt und verpflichten sich vertraglich, das erworbene Objekt ausschließlich touristischer Verwendung zur Verfügung zu stellen. Ein Makler ist mit dem Verkauf der 50 bis 65 Quadratmeter großen Wohnungen bereits beauftragt.
Thomas Seitlinger, geschäftsführender Gesellschafter der Tomas Group, hat auch schon eine Betreiberin für das Resort gefunden: die ehemalige TUI-Managerin Michaela Tiefenbacher, die am Faaker See die Naturel Hotels betreibt (Dorf Seeleitn und Dorf Schönleitn). Durch den Mietenpool wird die Ausschüttung auf alle Wohnungseigentümer gleichmäßig, entsprechend den Wohnungsanteilen, verteilt. Laut Planrechnung wird eine Rendite von vier bis fünf Prozent erwartet.
Im Frühling 2022 soll das Resort wieder eröffnet werden - dann mit neuem Namen. Die Appartements werden im „Alpenlook“ eingerichtet.
Schon wieder Appartements? Georg Overs, Geschäftsführer der Region Villach Tourismus, freut sich über die "zukünftige Betreiberlösung eines erfolgreichen Familienunternehmens aus der Region". Thomas Melcher, Projektmanager bei der Kärntner Beteiligungsverwaltung, spricht von einem "starken Impuls der heimischen Tourismuswirtschaft".
Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) sagt: "Kärnten hat Bedarf an mehr Betten, die touristisch genutzt werden. Allen voran braucht es Betten im Qualitätstourismus, um die Wertschöpfung zu steigern. Mit dem Tourismus-Kataster vernetzt das Land Kärnten nun gezielt Übergeber und potenzielle Investoren. Die Reaktivierung des Almresort Gerlitzen ist ein erstes Beispiel dafür."