Bei der Kür des neuen "Chefs" der ÖBAG durch den Aufsichtsrat der Staatsholding am Freitag könnte es eine Überraschung geben: Als Favoritin werde die 64-jährige Wirtschaftsanwältin Edith Hlawati gehandelt, berichten am Donnerstag "Kurier" und "Standard". Sie ist derzeit Aufsichtsratschefin bei Telekom Austria und Post. Vom Headhunter Zehnder soll laut Kurier Siemens-Österreich-Chef Wolfgang Hesoun die beste Bewertung erhalten haben. Außerdem auf der Shortlist: Ölmanager Karl Rose. Der Standard berichtet wiederum, dass mit Hlawati überhaupt nur eine Kandidatin vorgeschlagen werden soll und dass es gar keine Shortlist mehr gibt.
Hlawati, ÖVP-nahe und Partnerin der Wiener Kanzlei Cerha Hempel, arbeitete bereits für die einstige Staatsholding ÖIAG und beriet früher auch das Finanzministerium.
Unter Assistenz des Personalberaters Zehnder fanden am Mittwoch vor dem Nominierungsausschuss des ÖBAG-Aufsichtsrates die Kandidaten-Hearings statt, verteilt auf mehrere Wiener Hotels. Am Freitag soll der Aufsichtsrat final abstimmen.
Interimistisch wird die ÖBAG derzeit - nach dem Abgang von Thomas Schmid - durch Christine Catasta geführt. Die ÖBAG verwaltet unter anderem die Staatsanteile an der OMV, der Telekom Austria und der Österreichischen Post.