Der von der Coronakrise hart getroffene Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport will in den kommenden Jahren mit Gebührensteigerungen seine Ertragslage verbessern. Für das kommende Jahr sei eine Erhöhung am Flughafen Frankfurt von 4,3 Prozent beantragt, erklärte Fraport-Finanzchef Matthias Zieschang am Dienstag. "Wir haben schon in den vergangenen Quartalen angekündigt, dass wir in Reaktion auf die furchtbaren Covid-Auswirkungen etwas auf der Gebührenseite tun müssen."
Auch in den Folgejahren wolle Fraport die von den Airlines zu zahlenden Entgelte jährlich um vier bis sechs Prozent anheben. Der größte Kunde Lufthansa akzeptiere das nach seinem Kenntnisstand, ergänzte Zieschang. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte früher kritisiert, dass Fraport höhere Flughafengebühren verlangen wolle, während andere Airports sie reduzierten.
Fraport: 4300 Beschäftigte weniger
Fraport senkte wegen des Geschäftseinbruchs in der Coronakrise die Kosten, vor allem durch Personalabbau in Frankfurt. Ende Juni waren es mit etwa 16.000 Beschäftigten in Deutschland rund 4.300 Beschäftigte weniger als vor Jahresfrist. Obwohl mit der Erholung des Luftverkehrs wieder mehr Personal für Bodendienste eingestellt werde, solle die Belegschaft nach der Krise nicht wieder wachsen, erklärte Zieschang. Vor allem in der Verwaltung werde weiter abgebaut. Die Personalkosten müssten dauerhaft 250 Millionen Euro niedriger bleiben als 2019.
Mit einer Erholung der Passagierzahlen am größten deutschen Flughafen auf das Vorkrisenniveau von 70 Millionen im Jahr rechne Fraport erst 2025 oder 2026, ergänzte Zieschang. Nach bis zu 25 Millionen Fluggästen in diesem Jahr sei 2022 ein Anstieg auf 40 Millionen zu erwarten. Eine Dividende werde der MDAX-Konzern für heuer und die kommenden zwei Jahre voraussichtlich nicht zahlen.