Der Halbleiterkonzern Infineon profitiert weiter vom anhaltenden Chipboom. Im abgelaufenen Quartal belasteten allerdings Coronaprobleme und die Folgen eines Wintersturms. In den drei Monaten April bis Juni legte der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal nur noch um ein Prozent auf 2,72 Milliarden Euro zu, wie der im Dax notierte Konzern am Dienstag in Neubiberg mitteilte. Gründe für das geringe Umsatzplus waren pandemiebedingte Einschränkungen der Fertigungskapazitäten in Melaka (Malaysia) sowie die Nachwirkungen des Wintersturms in Austin (USA).
Die Nachfrage nach Halbleitern ist aber ungebrochen. "Sie sind der Schlüssel für die Energiewende und die Digitalisierung. Dem steht eine weiterhin sehr angespannte Liefersituation gegenüber", sagt Reinhard Ploss, Vorstandsvorsitzender von Infineon. "Die Vorräte sind auf einem historischen Tiefstand, unsere Chips gehen aus der Fertigung direkt in die Endanwendungen.
Einschränkung in der Fertigung
In diesem Umfeld wiegen pandemiebedingte Einschränkungen der Fertigung wie jüngst in Malaysia doppelt schwer. Wir tun unser Möglichstes auf allen Stufen der Wertschöpfungskette und agieren im Sinne unserer Kunden so flexibel wie möglich. Daneben sorgen wir kontinuierlich für zusätzliche Kapazitäten."
Der operative Gewinn stieg im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2020/21 (30. September) auf 496 Millionen Euro, nach 470 Millionen Euro. Damit blieb Infineon beim Umsatz etwas hinter den Erwartungen der Experten zurück. Das operative Ergebnis fiel dagegen so hoch wie prognostiziert aus.
Für das vierte Quartal geht der Konzern von einem wieder höheren Umsatzplus aus. Der Erlös soll bei anziehender Marge auf rund 2,9 Milliarden Euro steigen - das wäre ein Plus von etwas mehr als sechs Prozent im Quartalsvergleich.