Die österreichische Bevölkerung ist so reich wie nie, hat mehr als 700 Milliarden Euro auf der hohen Kante – auch, da es ein Volk von braven Sparern ist. „Aber das Sparen, wie wir es früher in der Schule gelernt haben, funktioniert so nicht mehr“, sagt Nikolaus Jilch. Die Zinsen, seit Jahren auf der Nulllinie, werden sich auf absehbare Zeit nicht bewegen, also nagt die Inflation an den Guthaben auf Sparkonten.
Österreicherinnen und Österreicher haben 309 Milliarden Euro auf Girokonten, Sparbüchern und als Bargeld liegen. „Das ist zu viel“, gibt Jilch, Geldexperte der wirtschaftsliberalen Denkfabrik Agenda Austria, zu bedenken. „Das Ende des Sparbuches“ lautet denn auch der bewusst provokante Titel der neuen Publikation der Agenda – sinnigerweise in Form und Größe eines Sparbuches. Im Inneren befinden sich standesgemäß viele Zahlen und Erläuterungen, aus denen sich durch die Lektüre ein Zuwachs an Wissen ergeben kann.
"Alle Sparformen, die am Leitzins hängen"
Wohlgemerkt: „Der berühmte Notgroschen für die kaputte Waschmaschine muss ständig verfügbar sein“, so Jilch. Dafür kämen nur Konto oder Sparbuch in Frage. Aber als Anlageform habe es ausgedient. „Und mit ihm alle anderen Sparformen, die am Leitzins hängen: Bausparvertrag und Lebensversicherung.“
Was aber stattdessen tun mit dem Ersparten? Die Affinität zum Finanzmarkt ist in Österreichs breiter Bevölkerung nicht ausgeprägt, das Wissen darüber oftmals diffus. „Doch das ändert sich gerade, es findet ein Umdenken statt, insbesondere bei den jüngeren Menschen.“ Ihnen rät Jilch, „nicht zu viel Risiko“ zu nehmen, umgekehrt sei Risiko, wenn man Aktien zur Sparbuchalternative machen wolle, „leider Pflicht“.
Der globale Aktienmarkt spiegle langfristig das Wachstum der Weltwirtschaft wieder. Die meisten einschlägigen Studien gehen, so die Agenda, für die Aktienmärkte von Industrieländern langfristig von einer realen Rendite zwischen sechs und acht Prozent aus, damit übertreffen sie viele andere Anlageklassen.
Das Büchlein gibt keine konkreten Anlagetipps, dafür aber Handlungsempfehlungen. Es kann auf der Website www.agenda-austria.at heruntergeladen werden. Wer es in der Hand halten möchte, dem schickt es die Agenda gratis zu.