Fast alle Bundesländer haben im Corona-Jahr 2020 starke Rückgänge bei den Importen und Exporten zu verzeichnen. Nur Tirol konnte bei den Einfuhren einen leichten Zuwachs erzielen. Besonders deutlich spürbar waren die Einbußen laut Statistik Austria in jenen Bundesländern, deren Außenhandel vom Fahrzeug- und Maschinenbau geprägt ist, wie bei der Steiermark oder Oberösterreich.
In Kärnten, wo Wirtschaft und Politik sich am Donnerstag zur Investitions- und Konjunkturkonferenz getroffen haben, zeigt man sich froh darüber, die Corona-Krise "relativ gut überstanden zu haben", so Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl und Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Und gerade die Exporte seien "die treibende Kraft des Aufschwungs", das Zugpferd in der Aufholphase", analysierte Christoph Schneider, der Leiter der Abteilung für Wirtschafts- und Handelspolitik der Wirtschaftskammer Kärnten.
53 Prozent der im Zuge des Wirtschaftsbarometers befragten Kärntner Unternehmen hätten das Vorkrisenniveau bereits wieder erreicht, Gesamtumsätze und Auftragslage würden dementsprechend wieder deutlich positiver gesehen. Nur bei der Investitionsbereitschaft sehe man noch eine Zurückhaltung.
Mit einem Minus von "nur" 7,8 Prozent bei den Warenexporten im Jahr 2020 und einem Außenhandelsbilanzüberschuss von 630 Millionen Euro könne man für das Krisenjahr zufrieden sein, so Wirtschaftsreferent Sebastian Schuschnig. Horrorszenarien, wie sie ursprünglich prognostiziert wurden, seien nicht eingetroffen, hatte Meinrad Höfferer, Leiter der Abteilung Außenwirtschaft schon im Rahmen des Kärntner Exporttages im Juni erklärt. Und für das erste Halbjahr 2021 werde sogar ein deutliches Plus erwartet.Wichtigster Exportmarkt für Kärnten ist nach wie vor Deutschland vor Italien und China. 2500 Kärntner Betriebe exportieren ihre Waren und Dienstleistungen.
Österreich hat 2020 Waren im Wert von 141,93 Milliarden Euro exportiert, im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Minus von 7,5 Prozent. Demgegenüber stehen Importe im Wert von 144,20 Milliarden Euro und ein Rückgang von 8,6 Prozent verglichen mit 2019.
Besonders stark im Vergleich zum Vorjahr sanken die Ausfuhren in der Steiermark (minus 14,2 Prozent bzw. minus 3,69 Milliarden Euro), gefolgt von Oberösterreich (minus 8,3 Prozent bzw. minus 3,32 Milliarden Euro) und Kärnten (minus 7,8 Prozent bzw. minus 0,58 Milliarden Euro).Maschinen dominierten den Außenhandel sowohl import- als auch exportseitig in den meisten Bundesländern, auch in Kärnten.
Astrid Jäger