Der ,,G“ ist das Fahrzeug, das Graz 1979 auf die Landkarte der Autowelt brachte. Und er ist ein Phänomen. Während andere Geländewagen aus der Zeit fallen, eilt der Kult-Kraxler seit Jahren beständig von einem Rekord zum anderen und ist heute begehrter denn je. So wird Magna-Steyr als Fertigungspartner von Mercedes-Benz heuer erstmals über 40.000 Stück des Offroad-Würfels fertigen. Damit hat sich die Produktion des automobilen Urgesteins in den letzten fünf Jahren verdoppelt.
Der aktuelle Nachfrage-Schub ist der neuen Generation der Baureihe 463 zuzuschreiben, die im Sommer 2018 debütierte und technisch mit der neuen Vorderachse und einer neuen Lenkung ein Quantensprung ist. In 42 Jahren liefen in Graz bisher knapp 400.000 ,,G“ vom Band. Die größten Absatzmärkte der Gelände-Ikone sind die Vereinigten Staaten, gefolgt von Deutschland und China. Neben der Mercedes S-Klasse zählt der ,,G“ zu den ertragreichsten Modellen der deutschen Luxusmarke.
Mercedes gibt Bekenntnis zum "G" ab
Zum 40-Jahr-Jubiläum vor zwei Jahren gab auch Mercedes-Boss Ola Källenius ein klares Bekenntnis zum Geländewagen-Klassiker ab. ,,In der Vergangenheit gab es Diskussionen darüber, ob das Modell gestrichen werden soll, aber so wie ich es sehe, wird der letzte Mercedes eine G-Klasse sein.“ Und der Konzernchef bestätigte zugleich auch die Serien-Fertigung einer Elektro-Version. Der Gelände-Stromer, der EQG heißen könnte, wird 2024 auf die Straße kommen. Die geplante Stückzahl pro Jahr soll anfangs bei 5.000 Einheiten liegen. Den Entwicklungsauftrag dafür hat Magna schon in der Tasche, den Zuschlag für die Fertigung des Elektrikers noch nicht. Der Vertrag zwischen Mercedes und Magna läuft einmal bis 2025.
In der Produktion wird Magna in Graz heuer deutlich zulegen. Nach nur 109.500 Fahrzeugen im Corona-Jahr 2020 sollen bis Jahresende 150.000 Autos der Marken Mercedes, BMW, Toyota und Jaguar montiert werden – trotz der Lieferengpässe bei den Mikrochips, die auch für Magna spürbare Folgen hat. Die Fertigung des E-SUV Fisker Ocean startet erst Ende 2022.
Gerhard Nöhrer