Die Zahl der Wohnbau-Bewilligungen in Österreich hat im ersten Quartal einen Rekordwert erreicht, auch im Gesamtjahr 2020 wurde fast ein Höchstwert markiert. Bis März wurden heuer 19.250 Wohnungen zum Bau zugelassen, um rund 21 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2020. Damit wurde das höchste Ergebnis aller Referenzquartale seit dem Jahr 2005 erzielt, teilte die Statistik Austria am Montag mit.
Die Baubewilligungen des Gesamtjahres 2020 - 77.542 Wohnungen (ohne Wiener An-, Auf-, Umbauten) - erreichten nach 2017 und knapp gefolgt von 2019 den dritten Platz. Dieses Ergebnis ist vom großvolumigen Wohnbau geprägt - also durch Wohngebäude mit drei oder mehr Wohnungen, deren Anteil in den Jahren 2016 bis 2020 auf 58 Prozent gestiegen ist, nach rund der Hälfte im Schnitt der Jahre 2011 bis 2015.
Regional gesehen gewinne damit die Bundeshauptstadt Wien an Bedeutung, da sich hier die Bautätigkeit - im Unterschied zu anderen Bundesländern - zum Großteil auf den Mehrgeschoßwohnbau konzentriere, so die Statistikbehörde. In den Jahren 2011 bis 2015 wurden 27 Prozent aller Wohnungen in größeren Wohngebäuden in Wien bewilligt, im Zeitraum 2016 bis 2020 steigerte sich dieser Wert auf 39 Prozent.
2020 haben 51 Prozent aller privaten Wiener Bauherrinnen und -herren ihr Ein- oder Zweifamilienwohnhaus in Niederösterreich errichtet, während im Österreich-Schnitt nur ein Zehntel in einem anderen Bundesland gebaut wird. In NÖ machten diese rund 700 baubewilligten Objekte 18 Prozent aller dort im Jahr 2020 genehmigten privaten Ein- und Zweifamilienwohnhäuser aus. In anderen Bundesländern herrscht dagegen eine hohe Übereinstimmung, diese lag zwischen 99 Prozent in Kärnten und 84 Prozent in Salzburg.
Bundesweit wurden 2020 rund 14.800 neue Wohngebäude mit ein oder zwei Wohnungen von Privaten baugenehmigt - 52 Prozent zur Errichtung in der selben Wohngemeinde, 22 Prozent nicht in derselben Gemeinde, aber im gleichen Bezirk und 14 Prozent in einem anderen Verwaltungsbezirk des gleichen Bundeslandes.