Die Corona-Pandemie hat in 9 von 10 österreichischen Gemeinden zur Beschleunigung der Digitalisierung beigetragen, das geht aus einer Integral-Umfrage unter 250 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern hervor. Digitalisierung hat für 90 Prozent der Ortschefs einen hohen Stellenwert, jeder Fünfte sieht beim Ausbau der digitalen Infrastruktur in der eigenen Gemeinde deutlichen Aufholbedarf. Befragt wurden Gemeinden mit weniger als 50.000 Einwohnern.
Im letzten Jahr habe man gesehen, "wie wichtig die Digitalisierung für das Funktionieren unsere Wirtschaft aber auch des sozialen Zusammenlebens ist", erklärte A1-Chef Marcus Grausam am Mittwoch bei einer Online-Pressekonferenz. Corona habe auch gezeigt, "dass Österreich rasch digitaler werden muss", so Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl. Er sieht den Glasfaser- und 5G-Ausbau als "wesentlichen Teil der Daseinsversorgung" und bezeichnet vor allem 5G als "Chancenturbo" für die Gemeinden.
Laut der Umfrage ist der Glasfaserausbau für 90 Prozent der befragten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister wichtig, sie sehen darin die Schaffung einer nachhaltigen Infrastruktur, von der auch die nächsten Generationen profitieren. Den 5G-Ausbau in der eigenen Gemeinde hält jeder Zweite für wichtig. Vom Ausbau der digitalen Infrastruktur erwartet man in den Gemeinden eine bessere Netzabdeckung, schnelleres Internet für Privatpersonen und eine höhere Standortattraktivität als Wohn- und Firmensitz.
Die Mehrheit der befragten Bürgermeister fühle sich jedoch nicht ausreichend über die 5. Mobilfunkgeneration informiert, auch "da sie im Rahmen des 5G-Ausbaus mit Fragen von Bürgerinnen und Bürgern konfrontiert sind", so Marktforscher Bertram Barth von Integral. So nennen 7 von 10 Gemeindevertreter Vorbehalte der Bevölkerung gegenüber 5G als Herausforderung beim Ausbau. A1 und der Gemeindebund haben deshalb ein Informationspaket zum Thema 5G für Gemeinden zusammengestellt und wollen Bürgermeister in Zukunft verstärkt persönlich beraten.