Sie kennen sich aus Jugendtagen in Klagenfurt. Der eine ging ins Bachmann-, der andere ins Lerchenfeld-Gymnasium. Dann das gemeinsame BWL-Studium in Wien, der gemeinsame Freundeskreis, viele davon Ärzte bzw. Medizinstudenten. "Endlich raus aus dem muffigen Arztkittel", so hätten die es immer wieder erwähnt. Und weil sie im Corona-Jahr 2020 "eh zu viel Zeit" gehabt hätten, kam Gregor Kury und Jakob Hohenberger die Idee zu ihrem Start-up.

mjuks-Gründer Jakob Hohenberger und Gregor Kury
mjuks-Gründer Jakob Hohenberger und Gregor Kury © mjuks/KK

"Medizinische Arbeitskleidung kann doch sowohl bequem als auch schick sein", sagt Kury. Die beiden 26-jährigen Klagenfurter googelten und telefonierten sich durch Produktionsstätten in ganz Europa, flogen schließlich nach Portugal, wo sie fündig wurden. Der Beginn ihrer mjuks OG mit Sitz in Wien. Mjuks - das schwedische Wort für "sanft".

1200 Stück genäht und geliefert

Mittlerweile sind 1200 Stücke (Oberteile und Hosen) genäht und geliefert. Seit dieser Woche sind Kury und Hohenberger mit ihrem Webshop https://mjuks.com online, über den der Vertrieb zur Gänze abgewickelt wird.

Mjuks bietet Praxiskleidung, nicht Krankenhaus-Kleidung. Drei Farben sind im Angebot. Ein Outfit bestehend aus Oberteil und Hose kostet brutto 106 Euro (bzw. netto 90 Euro). Der Preis ist höher als bei Mitbewerbern, bedingt durch die Produktion in Portugal. Doch damit wollen Jury und Hohenberger gute Arbeitsverhältnisse im Herstellungsprozess sicherstellen, außerdem fließt ein Teil des Verkaufserlöses in ein gemeinnütziges Projekt in Tansania.

Drei Farben sind im Angebot. So sehen die mjuks-Textilien aus
Drei Farben sind im Angebot. So sehen die mjuks-Textilien aus © mjuks/KK

Die Kleidung ist atmungsaktiv, geruchsneutral und elastisch. Sie besteht aus dem Hightech-Stoff Sealx, kann aber ganz normal in der Waschmaschine gewaschen werden. Mit Silber ummantelte Fasern verleihen dem Stoff antibakterielle Eigenschaften. "Durch die neuartige Technologie schützt sie auch die Patienten vor einem Infektionsrisiko", sagt Kury am Telefon, bevor er sich wieder auf sein Fahrrad schwingt. Er klappert mit Probier-Boxen die Arztpraxen ab, wo die Stücke vorab kostenlos getestet werden können.

Ein paar hundert Stück sind bereits verkauft und die Gründer total motiviert. Derzeit arbeiten beide parallel halbtags in einem Angestelltenverhältnis. "Aber wir wollen bald von mjuks leben können."