Wenn wir an die Szenarien vom Frühjahr 2020 zurückdenken, dann ist das schon eine sehr überraschend positive Entwicklung“ – Martin Hagleitner, Chef der Austria-Email-Gruppe blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Der Umsatz konnte im Jahresvergleich von 73,5 auf 86,3 Millionen Euro gesteigert werden, das Ergebnis (EGT) lag bei 6,3 Millionen Euro. „Wir haben auch erstmals mehr als 170.000 Speicher in Knittelfeld gefertigt“, so Hagleitner. Die höchsten Zuwächse seien bei Produkten zur Erhöhung der Energieeffizienz und erneuerbaren Energie wie Pufferspeicher, Wärmepumpen und kombinierbaren Systemen erzielt worden. „Der positive Trend setzt sich auch im laufenden Jahr fort, wir verzeichnen im bisherigen Jahresverlauf abermals zweistellige Zuwachsraten“, sagt Hagleitner. Es sei daher durchaus realistisch in den nächsten zwei Jahren den Gruppenumsatz auf mehr als 100 Millionen Euro zu steigern. Es sei insgesamt „sehr erfreulich, dass die Sanierungsdynamik zunimmt und auch das Bewusstsein hinsichtlich Energieeffizienz bei den Konsumenten wächst.“ Stolz zeigt man sich zudem, dass man, ob der guten Auftrags- und Geschäftslage keine staatlichen Hilfen und auch keine Kurzarbeit in Anspruch nehmen musste. Genutzt werde jedoch die Investitionsprämie, in Knittelfeld fließen derzeit rund drei Millionen Euro in Digitalisierungsprojekte. Der Personalstand der Unternehmensgruppe sei auf 360 Beschäftigte gestiegen, „wir suchen weiterhin Fachkräfte“.
Knapp und immer teurer
Das sei trotz der angespannten Lage am Arbeitsmarkt herausfordernd. Das gilt auch für das Thema der Preisentwicklungen. „Bei bestimmten für uns relevanten Rohstoffen und Materialgruppen sind die Preise enorm stark gestiegen“, so Hagleitner. Beim Stahlpreis habe man in den letzten Monaten eine Verdoppelung registriert, bei Speicherisolierungen ging es um 40 Prozent nach oben, bei Kupfer-Komponenten um 30 Prozent. Diese Preise habe man nicht 1:1 weitergegeben, „bei einer weiteren Verschärfung werden wir aber gezwungen sein, das auch in unseren Preisen abzubilden, dabei geht es aber nicht um eine Extramarge“.
Was die Rahmenbedingen betrifft, wünsche man sich „einen Mix aus mutiger Steuer- und Entlastungsreform, Investitionsanreize sowie begleitende Maßnahmen wie Änderungen im Wohn- und Mietrecht“, so Hagleitner. Es sei entscheidend, dass die „beginnende Sanierungsdynamik nach Auslaufen der noch bis 2023 gut gefüllten Fördertöpfe nicht nachlässt“.
Zur Unternehmensgruppe gehört neben der Austria Email AG auch die Austria Email GmbH Deutschland (inklusive der im Vorjahr übernommenen ACV GmbH). Das Unternehmen ist Teil der französischen „Groupe Atlantic“, die 10.000 Mitarbeiter in 28 Werken weltweit beschäftigt.