Die vergleichsweise niedrigen Temperaturen im April und Mai haben die Spargel-Haupternte in Österreich um zwei bis drei Wochen verzögert. Die gesamte Spargelernte wird heuer voraussichtlich um ein Drittel geringer ausfallen, geht aus einem aktuellen Marktbericht der Agrarmarkt Austria (AMA) hervor.
Während es vor wenigen Wochen laut AMA noch zu wenig Ware am Markt gab, haben sich die Spargelbestände aufgrund der sommerlichen Temperaturen nun rasch entwickelt. Durch den späten Beginn könne die heurige Spargelsaison bei entsprechender Nachfrage auch etwas länger dauern.
"Diese Saison wird keine gute, das kann man schon mit Sicherheit sagen. Wir müssen schauen, dass wir mit einem blauen Auge davonkommen", ließ Werner Magoschitz, Obmann des Vereins Marchfeldspargel, bereits im Mai wissen. Bei Wärme sei der grüne Spargel heuer 15 Zentimeter an einem Tag gewachsen, berichtete Magoschitz, der einen Betrieb in Mannsdorf an der Donau (Bezirk Gänserndorf) führt. An kalten Tagen sind es dagegen nur einige Millimeter.
Mehr als 50 Prozent kommen aus Niederösterreich
Im Vorjahr wurden nach Angaben des Vereins rund 2.730 Tonnen Spargel in Österreich produziert. Mehr als die Hälfte kommt aus der niederösterreichischen Region, 1760 Tonnen Marchfeldspargel g.g.A. waren es 2020. Diese Menge wird heuer deutlich unterschritten werden, so die Prognose.
Nach zuletzt schwieriger Personalsuche besteht den Angaben zufolge heuer aufgrund der kühlen Witterung auch weniger Bedarf an Erntehelfern aus dem Ausland. In Niederösterreich entfallen 550 der insgesamt 3076 Plätze auf Saisonkräfte aus Drittstaaten, dazu kam ein Sonderkontingent von 90 Arbeitern.
Die Spargel-Saison endet wie jedes Jahr spätestens mit dem Johannistag am 24. Juni. Nach der Ernte sollen die Spargelfelder laut Magoschitz heuer zu Bienenweiden werden.