Die beiden US-Ölkonzerne ExxonMobil und Chevron bekommen Druck von ihren Aktionärinnen und Aktionären, mehr für den Klimaschutz zu tun: In den Verwaltungsrat von ExxonMobil wurden am Mittwoch mindestens zwei Mitglieder der Aktivistengruppe "Engine No. 1" gewählt, weitere Ergebnisse standen wegen des knappen Ausgangs noch aus.
Die Investorengruppe hatte kürzlich eine Kampagne für mehr Klimaschutz gestartet und fordert von ExxonMobil einen Rückgang bei Öl und Gas zugunsten erneuerbarer Energien. Die Aktionäre von ExxonMobil stimmten außerdem mehrheitlich für eine Resolution, die den US-Energiekonzern zu einem Bericht darüber verpflichtet, ob dessen Lobbyarbeit im Einklang mit den Pariser Klimaschutzzielen steht. ExxonMobil hatte in der Vergangenheit - genau wie Chevron - immer wieder die Notwendigkeit betont, weiterhin in Öl und Gas zu investieren. In den vergangenen Monaten kündigten die Konzerne allerdings neue Initiativen zum Umweltschutz an.
Aufforderung zur Reduktion von Klimagasen
Bei der Hauptversammlung von Chevron stimmten 61 Prozent der Investoren für einen von Aktivisten ausgearbeiteten Entwurf, der das Unternehmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen seiner Produkte auffordert. Damit steigt zunehmend der Druck auf international tätige Energiekonzerne, ihren ökologischen Fußabdruck zu verbessern.
Erst am Mittwochnachmittag hatte ein Gericht in Den Haag den Ölriesen Shell zu strengen Klimaschutzzielen verpflichtet und damit einer Klage von mehreren Umweltschutzgruppen stattgegeben. Demnach muss das Unternehmen seine CO2-Emissionen bis 2030 um 45 Prozent verglichen mit dem Jahr 2019 reduzieren. Die zuvor von dem Unternehmen selbst ausgelobten Ziele befanden die Kläger und letztlich auch das Gericht für zu niedrig, um damit die globalen Klimaschutzziele zu erreichen.