Die weltweite Impfoffensive gegen Covid sorgt bei Pfizer für deutlich mehr Einnahmen als erwartet. Der US-Pharmakonzern hob sein Jahres-Umsatzziel für das zusammen mit dem deutschen Biotechunternehmen BioNTech entwickelte Covid-19-Vakzin von zuvor 15 Milliarden auf 26 Milliarden Dollar (21,6 Mrd. Euro) an, wie der US-Pharma-Konzern am Dienstag mitteilte. Dabei geht das Management davon aus, dass in diesem Jahr 1,6 Milliarden Impfdosen ausgegeben werden.
Insgesamt soll der Konzernumsatz 2021 auf 70,5 bis 72,5 Milliarden Dollar in die Höhe schnellen. Anfang des Jahres hatte Pfizer noch erwartet, bis zu 61,4 Milliarden Dollar Umsatz zu erreichen - was auch schon ein Zuwachs von 47 Prozent gewesen wäre. Bei den Anlegern kamen die positiven Aussichten gut an: Die Aktien legten vorbörslich um 1,5 Prozent zu.
Im ersten Quartal 2021 stiegen die Erlöse und das Nettoergebnis im Konzern um 45 Prozent auf 14,6 Milliarden Dollar beziehungsweise 4,9 Milliarden Dollar. Allein mit dem Covid-Vakzin verbuchte Pfizer einen Umsatz von 3,5 Milliarden Dollar und übertraf damit die Analystenschätzungen von 3,28 Milliarden Dollar.
"Nachfrage nach Covid-19-Impfstoff dauerhaft"
Pfizer-Chef Albert Bourla rechnet mit anhaltenden Einnahmen aus dem Vakzin. "Basierend auf dem, was wir derzeit beobachten, glauben wir, dass die Nachfrage nach dem Covid-19-Impfstoff dauerhaft sein wird wie bei den Grippeimpfstoffen", sagte er.
Das Vakzin, das für volle Wirksamkeit zweimal verimpft werden muss, hat in Studien eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent erreicht. Das wäre mit den Impfstoffen von Moderna vergleichbar und höher als die von AstraZeneca und Johnson & Johnson.
Moderna hat für 2021 einen Umsatz von 18,4 Milliarden Dollar mit seinem Covid-19-Impfstoff prognostiziert.
Pfizer hatte im Frühjahr 2020 eine Partnerschaft mit BioNTech über die Entwicklung und Vermarktung des Covid-19-Impfstoffs des deutschen Unternehmens außerhalb Chinas vereinbart. Ein Glücksgriff für Pfizer: Es wurde das weltweit erste erfolgreich zugelassene Vakzin gegen Covid-19 mit Notfallgenehmigungen in Großbritannien Anfang Dezember, gefolgt von den USA und der EU noch vor Weihnachten. Kosten und Bruttogewinn aus dem Impfstoff werden zwischen Pfizer und BioNTech zu 50 Prozent aufgeteilt.