Der US-Währungshüter Robert Kaplan warnt vor Kursübertreibungen an den Börsen. "Wir sind nun an einem Punkt, an dem ich Exzesse und Ungleichgewichte an den Finanzmärkten beobachte", sagte Kaplan, der die Filiale der US-Notenbank Federal Reserve in Dallas (Texas) leitet, am Freitag auf einer Veranstaltung. Dabei verwies er auf hohe Börsenkurse, zu geringe Risikoaufschläge für Kredite sowie einen aus seiner Sicht historisch robusten Immobilienmarkt.
Die US-Notenbank sieht bisher trotz anziehender Konjunktur die Zeit für eine langsame Abkehr von ihrer sehr lockeren Geldpolitik noch nicht gekommen. Auf ihrer jüngsten Zinssitzung am Mittwoch hatte sie ihren sehr expansiven Kurs bekräftigt.
In seinen Bemerkungen ging Kaplan auch auf die milliardenschweren Anleihenkäufe der Notenbank ein. "Ich denke, bei der frühesten Gelegenheit wäre es für uns angebracht, damit zu beginnen über eine Anpassung dieser Käufe zu sprechen", sagte er. Bisher erwirbt die Fed Anleihen im monatlichen Umfang von 120 Milliarden Dollar (99 Milliarden Euro). Diese will sie noch solange fortführen, bis substanzielle weitere Fortschritte auf dem Weg zu Vollbeschäftigung und Preisstabilität erreicht sind. Bisher steht aus ihrer Sicht ein Abschmelzen der Käufe noch nicht an.