Geldregen für Tech-Riesen: Apple, Facebook und Samsung haben im vergangenen Quartal Milliardengewinne eingefahren. Apple und Samsung profitierten dabei stark von einem Schub bei den Smartphone-Verkäufen – und Facebook von mehr Werbung und höheren Anzeigenpreisen auf der Plattform. Doch es zeichnet sich auch Gegenwind ab: Samsung und Apple bekommen die globale Halbleiter-Knappheit zu spüren. Facebook macht sich weiter Sorgen wegen strikterer Datenschutzregeln auf dem iPhone.
Apples Zahlen im vergangenen Quartal waren so stark wie früher nur im Weihnachtsgeschäft. Der US-iPhone-Konzern steigerte den Umsatz um 54 Prozent auf 89,6 Milliarden Dollar (74,2 Milliarden Euro). Der Gewinn fiel mit 23,6 Milliarden Dollar gut doppelt so hoch aus wie ein Jahr zuvor.
Das iPhone spielte dabei wieder einmal die Hauptrolle und brachte knapp 48 Milliarden Dollar Umsatz ein – fast zwei Drittel mehr als vor einem Jahr. Nach Berechnungen der Marktforschungsfirma Canalys steigerte Apple die iPhone-Verkäufe um 41 Prozent auf 52,4 Millionen Geräte. Aber auch bei den Mac-Computern gab es ein sattes Plus von 70 Prozent auf 9,1 Milliarden Dollar Umsatz. Das war der höchste Wert im Geschäft mit Mac-Computern überhaupt.
Umsatzrekord für Samsung
Samsung verbuchte beim Umsatz einen Quartalsrekord von 65,39 Billionen Won (48,6 Milliarden Euro). Der Überschuss stieg im Jahresvergleich um 46,3 Prozent auf 7,14 Billionen Won (5,3 Milliarden Euro).
Der südkoreanische Konzern holte sich im vergangenen Quartal die Marktführerschaft im Smartphone-Markt zurück, nachdem im Weihnachtsgeschäft Apple mit frischen iPhones wie schon in den vergangenen Jahren die Führung übernommen hatte. Laut Unternehmensangaben wurden in den Monaten Jänner bis März 81 Millionen Mobiltelefone der Marke Samsung verkauft, nach 67 Millionen im Quartal davor.
Samsung Electronics ist auch Marktführer bei Speicherchips und Fernsehern. In der aktuellen Halbleiter-Knappheit rechnet der Konzern im eigenen Chip-Geschäft mit einem Gewinnzuwachs "angesichts günstiger Geschäftsbedingungen". Zugleich leidet aber die Smartphone-Sparte unter Nachschub-Problemen bei einigen Bauteilen. Apple teilte mit, die Halbleiter-Lieferengpässe würden vor allem Mac-Computer und iPads treffen und den Quartalsumsatz um 3 bis 4 Milliarden Dollar drücken.
1,9 Milliarden tägliche Facebook-Nutzer
Bei Facebook wurden im vergangenen Quartal um 12 Prozent mehr Anzeigen geschaltet – und ihr durchschnittlicher Preis stieg im Jahresvergleich um 30 Prozent. Dadurch stieg der Umsatz des weltgrößten Online-Netzwerks im vergangenen Quartal um 48 Prozent auf knapp 26,2 Milliarden Dollar. Der Gewinn sprang von 4,9 auf 9,5 Milliarden Dollar hoch.
Zugleich lockt Facebook weiterhin neue Mitglieder an. Die Zahl der Nutzer, die mindestens einmal im Monat zu Facebook kommen, stieg binnen drei Monaten um gut 50 Millionen auf 2,85 Milliarden. Knapp 1,9 Milliarden nutzen die Plattform täglich.
Auf mindestens eine App des Facebook-Konzerns – wie etwa auch Instagram oder WhatsApp – greifen jeden Tag 2,72 Milliarden Nutzer zu. Das sind 120 Millionen mehr als noch vor drei Monaten. Mindestens einmal im Monat wird eine App des US-Konzerns von 3,45 Milliarden Nutzern eingesetzt.
Facebook stößt sich an Apples neuem iOS
Das Online-Netzwerk bekräftigte die Kritik an Apples verschärften Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone. Apps müssen sich nun die ausdrückliche Erlaubnis der Nutzer einholen, wenn sie ihr Verhalten quer über verschiedene Dienste und Websites für Werbezwecke nachverfolgen wollen. Für Facebook ist das ein wichtiger Weg, um Informationen zur Personalisierung der Werbung zu sammeln.
Finanzchef Dave Wehner sagte, Facebook sei weiterhin besorgt über die Folgen von Apples Datenschutz-Regeln für kleine und mittlere Unternehmen. Die Auswirkungen auf das eigene Geschäft werde Facebook unterdessen managen können. Facebook baue seine Anzeigen-Systeme um, damit sie mit weniger Daten auskommen, sagte Top-Managerin Sheryl Sandberg. Branchenbeobachter gehen davon aus, dass ein Großteil der iPhone-Nutzer das übergreifende Tracking ablehnen wird.