Gegen die zwei großen Möbelhäuser in Österreich, Kika/Leiner und XXXLutz, hat es eine große Beschwerdewelle gegeben. Die beiden Handelsfirmen hatten Anfang April in ganz Österreich Flugblätter verteilt und Zeitungsinserate geschaltet, in denen unter anderem stand: "Lockdown droht, jetzt Möbel sichern!" Der Werberat forderte die Möbelhäuser daraufhin auf, "in Zukunft bei der Gestaltung von Werbemaßnahmen sensibler vorzugehen".
"Das war jetzt eine Beschwerdewelle, die wir nicht oft haben", sagte die Geschäftsführerin des Werberats, Andreas Stoidl, am Montag im Ö1-Mittagsjournal. Auffällig war, dass die beiden Konkurrenten dieselbe Formulierung, nämlich "Lockdown droht", verwendeten.
XXXLutz-Sprecher Thomas Saliger verneint Absprachen. "Ich glaub, da hat der eine dem anderen einfach die Idee, und wenn es vielleicht sogar eine schlechte war, nachgemacht", sagte Saliger im ORF-Radio. XXXLutz war in der Pandemie wegen Rabattaktionen schon einmal vom Werberat ermahnt worden.
Der "Standard" hatte bereits am Freitag über die vor einer Woche veröffentlichte Entscheidung des Werberats berichtet. Die Begründung lautet, dass der Slogan darauf abziele, "möglichst viele Menschen in die Möbelhäuser zu locken" und dies in Pandemiezeiten wenig verantwortungsbewusst sei. Mit dem Begriff "droht" würde Gefahr signalisiert und Angst verbreitet."